Es ist so einfach…

… sich als hoffnungsloser Verlierer in der Strassenbahn zu positionieren: einfach ein bischen unterirdisch schlechten Deutschhiphop mit der lyrisch wertvollen, etwa 80% der Darbietung ausmachenden Reimzeile “Zeig den Mittelfinger, scheiss aufs Gesetz” auf dem Mobiltelefon über den Lautsprecher laufen lassen, mehrere Haltestellen lang. Ich konnte mich dann irgendwann doch nicht zurückhalten und fragte den aufmerksamkeitsbedürftigen Mitreisenden, ob er vieleicht ein schreckliches Ohrleiden habe das ihn daran hindert den gewiss mit dem Telefon mitgelieferten Kopfhörer zu verwenden. Selbiger blaffte “Was geht Dich denn das an, Alter? Passt Dir meine Musik nicht?” und stieg an der gerade herannahenden Haltestelle aus. Schade, ich hätte doch was über aktuelle Jugendkultur lernen können. Nicht das mich das Gehörte überzeugen könnte, mein Vorurteil über gewisse Teilbereiche des Deutschrap zu ändern, aber mich würde ja doch interessieren, wie man solch stumpfe Texte auf Dauer aushält.

Museum of Flight

As promised a few weeks ago, I went through the tons of pictures I took at the Museum of Flight in Seattle and put them online. If you have comments or clarifications on some items, please post a comment.

Pictures are here .

Schade eigentlich…

Das Di Prom in Mitte hat offenbar Besitzer und Koch gewechselt, von weiteren Besuchen ist abzuraten. Wirklich schade, ein halbwegs bezahlbarer tauglicher Thai fehlt nun in der Gegend…

Pickel am Elefantenarsch

Mir geht die Musik- und Filmbranche auf den Nerv. Ich konsumiere nun schon seit Jahren nur noch in äusserst begrenztem Masse deren kommerzielle Produkte, aber langsam erscheint mir ein Boykott angemessen. Es tut mir zwar irgendwie ein bischen Leid für die “Kreativen”, aber wenn ihr euch von so einer Mafia vereinnahmen lasst, die vollständig maßlose Gesetze durchdrückt, im Namen der Profitsicherung für gesichtslose Medienkonzerne (und genau darum geht es hier) meine Internet-Vekehrsdaten haben will, Kinder kriminalisiert und das Medien-Produkt auch noch systematisch in seiner Nutzbarkeit einschränkt, ist mein Mitleid auch irgendwann zuende. Denkt euch endlich alternative Geschäftsmodelle aus, in denen das Wort “Internet” vorkommt und die mich wie einen mündigen Bürger behandeln.

Schauen wir uns auch mal kurz die makroökonomischen Fakten an, die ein IBM-Manager auf einer Popkomm vor ein paar Jahren mal sehr schön mit den Worten (sinngemäss) zusammenfasste: “Die Musikbranche ist doch wirtschaftlich betrachtet nur ein Pickel auf dem Elefantenarsch der IT-Industrie.”

Umsatz 2005 in Deutschland (alles nach eigenen Angaben der Branchenverbände):

Kino: ca. 750mil €
Video/DVD-Verleih und Verkauf: ca. 1,5Mrd €
Musikindustrie: ca. 1,5Mrd €

Zusammen: ca. 3,75Mrd €

(I am not making this up)

Internet-Industrie (nur Mitglieder des eco, d.h. die allergrössten Unternehmen):ca. 40 Mrd €
Unterhaltungsgeräte-Industrie: ca. 25 Mrd

Zusammen: ca. 65 Mrd €

Es geht also ganz grob um einem Faktor 20, nur beim Umsatz. Bei den Arbeitsplätzen sieht es vermutlich noch schlimmer aus. Um ein bischen schlechte Deutschland-sucht-den-Superschleimer-Mucke zu produzieren braucht man nicht besonders viele Leute.

Wir haben hier also eine Situation in der eine kleine, laute Minderheit der leidenden Mehrheit ihre veralteten Geschäftsmodelle per Gesetz aufzwingt. Die zuständigen Teilnehmer in Parlament und Justizministerium haben ganz offensichtlich Mangel an Ökonomen und Taschenrechnern. Die Realitäten werden wie so oft ausgeblendet. Nun wird es allerdings wirklich ernst mit Repression gegen Unschuldige und nachhaltiger Beschädigung des Wirtschaftsstandortes. So wie die Dinge laufen, wird die Abwesenheit von überzogenen Verwertungsbeschränkungen und Überwachungsstrukturen in Zukunft ein Grund sein, Unternehmen in einem Land anzusiedeln. Oder eben wegzugehen.

Die Content-Mafia fängt mit ihren überzogenen Forderungen an, ein signifikantes gesellschaftliches Risiko zu werden. Die Kriminalisierung von Kids (die ihr Taschengeld nicht für 25 € teure schlechte CDs zusammensparen wollen) durch flächendeckende Internetüberwachung und Hausdurchsuchungen ist einfach moralisch verwerflich. Es gibt dafür keine Rechtfertigung.

Kopierschutzmechanismen die die Sicherheit meiner Computer gefährden und obendrein noch die Nutzbarkeit der Inhalte so weit reduzieren, daß die Freiheit der kreativen Nutzung und der Langzeitarchivierung behindert wird, reduzieren den Wert der “Ware Content” in den negativen Bereich. D.h. effektiv kostet mich jede gekaufte CD nochmal mehr Nerven und Zeit die ich mit schönerem verbringen könnte (das kann man durchaus in Geldequivalent ausdrücken, sogenannte Opportunitätskosten), als ich ohnehin schon im Laden dafür hingelegt habe.

Der erste Schritt zur Entmachtung der Mafia ist für mich keine Musik und keine Filme zu kaufen, die ich durch “Kopierschutzmechanismen” nicht mehr so verwenden kann wie ich es für richtig halte. Wenn ich Filme oder Musik nicht verwenden kann wie ich es will, will ich sie nicht haben.

Motto: Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt. Vielen Dank.

Update: Pavel hat einen offenen Brief geschrieben der die Problemlage nochmal sehr schön erörtert.

Update 2: Im Bootsektorblog gibt es noch mehr Zahlen und eine wirklich interessante Rechnung, die die Umsatzsteigerungen anderer Branchen (z.B. Mobilfunk) bei gleichbleibendem verfügbaren Einkommen als Ursache für die Schrumpfung der Hitparaden-Profiteure ausmacht.

One more CeBit late story

There were few things really exciting on this years CeBit. The weather was freezing with some snow, the fairgrounds a bit less crowded and the number of surprising developments were low to medium.
The TFT-to-the-horizon displays from some chinese and korean vendors were impressive.
OLED displays are cheap enough to be integrated into really low-end keychain-videoplayers. Taiwanese companies move up the value chain, the chinese roll up the ultra-low end.
RFID needs serious marketing and Metro has spent more for the propaganda then they claim to safe by the introduction of that technology already.
Biometry still does not work, but with a lot of make-belief seems mass-market ready.
Your data is now even more easy to search, classify and score (surprise!). Mobile phones begin to eat into the video and audio player markets.
And Samsung had a nice and shiny gadget to watch your video on the mobile phone while in the train:

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Mesh Networking

I already wrote a bit about the next generation of networked military technology. On this years CeBit fair in eternal freezing Hannover, Motorola showcased some practical solutions for wireless mesh networking: a “rapid response” video surveillance system. So if you see stuff like this at a sports event near you, take a look at your WLAN scanner…

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