Das BVG-Problem

Das BVG-Problem

Das erste mal Fahrkarte kaufen nach dem Urlaub: schon wieder 10 cent teurer. Dann: Schienenersatzverkehr, so schlecht organisiert das man vermuten könnte sie machen das zum ersten Mal. Nicht funktionierende Anschlüsse, Busse die einfach wegfahren ohne auf die heraneilenden Fahrgäste zu achten, Ampelschaltungen die auf eine Strassenbahn lauern die nie kommen wird und dadurch den Ersatzbus im Stau stehen lassen. Obendrein: die Bedingungen für den Einzelfahrschein sind bizarr verschärft. Statt wie vorher einfach zwei Stunden umherfahren zu erlauben soll ein Fahrschein nur noch für eine direkte Fahrt ohne Unterbrechungen, Umwege oder gar Zurückfahren von A nach B gelten. Und dann veranstaltet die BVG tatsächlich noch Fahrkartenkontrollen mitten im Ersatzverkehrschaos mit Kontrolletis die meinen mich aufgrund dieser Regelverschärfung abkassieren zu wollen weil ich ein paar Stationen zu Fuss zurückgelegt habe weil der Bus dreist vorbeifuhr statt mich mitzunehmen. Ich lasse mich auf solche Streiteren gerne ein, das hindert die Proleten mit Kontrollkomple daran weitere Nahverkehrsnutzer zu belästigen. Im Zweifel steige ich halt aus und gehe weg. Das sich ein Unternehmen mit öffentlichem Versorgungsauftrag erdreisten kann sich so derartig danebenzubenehmen, ohne dafür dramatisch gemaßregelt zu werden, macht deutlich welche Verschlechterung öffentlicher Infrastruktur noch vor uns liegt. Ein Nahverkehrsunternehmen zu privatisieren ist so kurzsichtig und dumm, mir fehlen die Worte.

Ich habe hier ja bereits mehrfach aus fernen und nahen Landen berichtet wie es anderswo abgeht wenn kritische Infrastrukturen wie Transport, Energie und Wasser sinnlos privatisiert werden. Der Eifer mit dem unsere bestochenen Politiker den gleichen Schwachsinn hier durchziehen ist das was mich eigentlich um den “Standort Deutschland” bangen lässt. Reibungslos funktionierende effiziente Infrastruktur ist das was Deutschland noch attraktiv macht. Hier kommt der Strom wirklich noch aus der Steckdose, Wasser in superber Qualität aus dem Hahn und die Bahn verunfallt höchst selten. Wenn sich das gravierend ändert ist Deutschland wirklich im Eimer.

Das Warmduscher-Projekt

Man nehme:
1 mittelgrosses Lagerfeuer
7m Kupferrohr ca. 1/4″
reichlich festen Gartenschlauch. ca. 1/2″
1 Absperrhahn 1/2″
3 Schlauchschellen 1/2″
1 Viehtränke mit Quelle
1 Plasteflasche
etwas Schnur, Gaffa-Band etc.

Das Kupferrohr wird zu einer gleichmässigen Spirale von ca. 50cm Aussendurchmesser und 50cm Höhe gebogen, dabei werden die beiden Enden etwas länger gelassen. Nun wird die Kupferrohrspirale mittig in das Lagerfeuer platziert, nach Bedarf grössere Steine verwenden um sie zu fixieren. Den Schlauch so teilen das die Feuerstelle nich zu weit vom vorgesehenen Duschplatz entfernt ist. An das Zulaufende wird nun der Schlauch Richtung Quelle, an den Ablauf der Schlauch Richtund Duchschplatz angeschlossen. Dazu jeweils eine Schlauchschelle und etwas Gaffaband zur Aussendurchmesseranpassung des Kupferrohres verwenden. An das Duschplatzende nun den Hahn anschliessen, zwecks Dosierung der Wassermenge. Den Boden von der Plasteflasche abschneiden. Mit Hilfe von Schnur und Klebeband den entstehenden Trichter verwenden um den Schlauch an das Ãœberlaufrohr der Viehtränke anzuschliessen. Lagerfeuer anheizen. Fertig ist die warme Dusche. Zur Verfeinerung kann noch eine Palette als Tritt für die Dusche verwendet werden, sonst steht man im Schlamm beim duschen. Der Hahn wird zur Regulierung der Wärme verwendet, je schneller/mehr Wasser durchfliesst desto kühler. Je weniger Wasser desto heisser. Wenn man beim anheizen das Lagerfeuers übertreibt wird es schnell zu warm. Wie unschwer zu erahnen ist erfreut sich die Installation hier grösster Beleibtheit…

Das Heizelement

Was dann noch passierte

Was dann noch passierte

Unmittelbar vor dem Sturm…

Der Sturm Mittwochabend hat das Dach das ich einenTag lang gebaut habe komplett zerstört und das Zelt bis hart an die Zerstörungsschwelle durchgeschüttelt. Eigentlich dachte ich das Dach, gebaut aus massiven, teilweise eingegraben Stämmen, gesichert mit reichlich tief eingeschlagenen Pflöcken, könne überhaupt nicht bewegt werden.

Dann drehte innerhalb einer Sekunde der Wind, riss die zusätzlich gegen den Regen angebrachte Abdeckplane vom Zelt weg und das Dach gleich hinterher (merke: Planenkonstrukte immer seperat abspannen und gegen Wind aus allen Richtungen sichern…).

Donnerstag früh sind wir deswegen vom Hügel an den Waldrand gezogen, an eine windgeschützte Stelle. Ansonsten hatten wir noch viel Spass mit Lenkdrachen fliegen, waren vorgestern noch eine Runde einkaufen in Meiningen (incl. in einer denkwürdigen Ernährungsorgie vor dem Supermarkt) und haben versucht uns die Regenzeit nicht zulang werden zu lassen. Wetterbedingt gab es nur wenige Workshops, alle waren mit Überleben, Trockenbleiben oder Abreisen beschäftigt.

Happieness in a teapot…

Die neue Nachbarschaft ist nett, gegenüber zelten Iren aus Kilkenny und links feierten gestern abend jüdisch angehauchte Rainbows und Freunde beschwingt ihren Sabbat.

Heute wurde das Wetter endlich besser, Wärme und Licht für Körper, Seele und Solarzelle… Gleich werde ich zum Bauprojekt “warme Dusche” gehn, bin gespannt wie die mit den vorhandenen Mitteln zusammenimprovisiert werden soll.

Ganeshas Jagdhochstand und ein Klempner-Dome

So schnell wird aus einem schnöden Jagdhochstand ein Ganesha-Altar…

Ein interessanter Dom, das Gestänge besteht aus PVC-Druckwasserrohren. Leider habe ich noch nicht rausbekommen wer der Hersteller ist.

Der Circle.

Unwissenheit und Regen

Unwissenheit und Regen

So ein Rainbow Gathering ist, wie der Name schon sagt, ene sehr bunte Angelegenheit. Viele Leute haben so ihre ganz persönlichen Hobbies und Ansichten, einige auch mit einem gewissen missionarischen Eifer. Es gibt Workshops zu Themen wie Reiki, Zen Shiatsu, Engelarbeit, Telepathische Technologie zur Erzeugung eines weltrettenden Regenbogens um die Erde (wenn alles gutgeht wird der am 21.12.2012 erscheinen…) usw. usf. Leider kann man oft einen direkten Zusammenhang zwischen der Intensität des missionarischen Feuers und dem Fehlen an Inhalt feststellen. Die Faustregel ist das understatement meist auch interessante Dinge verspricht.

Gestern am Wegesrand stand ein ziemlich durchtrainierter Mann und fragte ganz freundlich ob er was für meinen Rücken tun könne. Auf Nachfrage versicherte er glaubhaft ausgebildeter Chiropraktiker zu sein, woraufhin ich zustimmte. Eine Minute später hatte es mehrere mal deutlich hörbar in meiner Wirbelsäule geknackt und ich zog mit durchaus besserem Rückengefühl weiter.

(empfindliche Leser überspringen den nächsten Absatz)
Ein plastisches Beispiel für die leider hier auch gelegentlich anzutreffende Substitution von Nachdenken durch pseudoesoterisches Gesabbel ist hier die Klopapier-Frage. Statt Toiletten gibt es hier sogenannte Shitpits. Dabei handelt es sich um ca. 30cm breite Gräben im Wald über die man sich einigermassen bequem kauern kann. Hinterher bedeckt man seine Hinterlassenschaft mit Erde aus dem Graben-Aushub. Wenn der Graben fast voll ist wird er zugeschüttet und ein paar Wochen später ist nix mehr davon übrig. Insgesamt eine durchaus praktische und simple Einrichtung. Wenn da nicht die Frage des Klopapiers wäre. Einige ultraheilige Superrainbows meinen man müsse stattdessen Blätter verwenden oder (noch besser) sich den Hintern mit Wasser und Asche an Ort und Stelle waschen. Weil das Klopapier sei ja unnatürlich, energetisch die Vollkatastrophe und überhaupt Schuld an allem Elend. Nunja. Zum Glück für die allgemeine Hygenie-Situation haben die meisten Teilnehmer aber Klopapier mitgebracht und scheinen zu wissen das sich in Waldboden so ein Standard-DIN Klopapier nach ein paar Wochen einfach aufgelöst hat…

Das Wetter schwankt zwischen Sonnenbrandbratz (gestern vormittag) und Dauerregen Gestern abend und heute). Die Vorhersage ist ja leider für die nächsten Tage nich so brilliant. Der Regen nervt schon ziemlich, das Zelt ist nicht mehr so ganz taufrisch und bedarf konstanter Aufmerksamkeit. Ausserdem brauche ich Sonne für die Solarzelle, ich hoffe das geht heut noch halbwegs gut in den kurzen Sonnenlöchern zwischen den Wolkenbänken.

Update: gerade noch Glück gehabt, der Essenskreis war genau in der Sonnenlücke zwischen zwei Regenphasen und die Sonne hat auch für den Akku gereicht…

Wind, Gewitter, Regen und ein leicht bizarrer Einkaufs-Ausflug

Der Morgen heute war wieder mal recht früh. Getrieben von diversen kleineren Notwendigkeiten entschlossen wir uns spontan zu einem Einkaufsausflug nach Meiningen.

Die Realitäten in der ostdeutschen Provinz sind doch immer wieder eine Verwunderung wert. Auf dem Meininger Marktplatz grüssten sich zwei jüngere männliche Einwohner wortlos und vollkommen selbstverständlich mit ausgestrecktem rechten Arm, der eine mit Kampfhund zu Fuss, der andere auf dem Fahrad.

Am Eingang der Sandsteinhöhle in Walldorf nahe Meiningen (die wir wegen Verkitschung mit diversen Märchenfiguren dann doch nicht besichtigten) gibt es eine weitläufige Kinderattraktionslandschaft. Solargeladene Elektro-Karts, Mini-Bagger, Kleinkarussel etc. boten Spaß für je 50 Cent pro Benutzungs-Zeiteinheit. An der zur Höhle gehörenden Abfütterungseinrichtung für Touristen-Busladungen gab es noch ein spektakulär gut erhaltenes “Schöner unsere Städte und Gemeinden”-Keramikschild von ca. 1989 zu bewundern.

Bei der Rückkehr zum Rainbow-Platz war in der Ferne ein Gewitter zu sehen das langsam aber sicher näher kam. Bei der Ankunft am Zelt war dann der Schaden an einer provisorischen Planenkonstruktion schon passiert. Die beiden Abspannleinen einer Stange waren in einer Windböe gerissen was dann die Gesamtstabilität nachhaltig ruinierte. Ich habe mich nun eher zügig auf die Wetterfestmachung der verbleibenden Plane und des Zeltes konzentriert. Nicht zu früh, wenig später ging das Gewitter richtig los und der Wind rüttelte heftig an Plane und Zelt.

Abends zog im Westen ein gigantisches Gewitter vorbei. Riesige Blitze zuckten zwischen Wolkenbergen deren Größe nicht so recht abzuschätzen war. Der Wind stand aber günstig, so das die Nacht dann doch ruhig war.

Beim abendlichen rumlaufen zu den verschiedenen fernen Ecken des Rainbow-Platzes kam ich auch zum recht prominent platzierten Zelt der Hare-Krishna-Jünger. Einer der offensichtlich zur Stammbesatzung gehörenden Krishnas trug das einzige grossbedruckte T-Shirt das ich bisher hier gesehen habe, mit der Aufschrift “ISKCON Ratharyatra SECURITY”. Irgendwie nicht so ganz passend zur allgemeinen entspannten Atmosphäre, vor allem wenn man weiss das ISKCON die “offizielle” Krishna-Kirche ist die, wie man in der Vergangenheit hörte, Jünger die sich nicht ihrem Alleinvertretungsanspruch beugten eher rüde als abtrünnige Irrgläubige behandelt haben soll.

ZweiterTag

Die Nacht mit den Ohrenkneifern war nur so halb erholsam. Das Wetter war bisher recht schön, nach dem Frühstück war ich oben auf dem Hügel Drachensteigen. Gerade regnet es aber ein bischen und donnert hier und da in der Ferne. Hier noch ein Bild vom Circle heute.

Rainbow 2005 Circle

Rainbow-Ankunft

Rainbow-Ankunft

Lokation: geheimgehalten, irgendwo im Umland von Meiningen

Nach vielerlei Wirrniss und Generve mit der Deutschen Bahn bin ich nun endlich, einen Tag später als geplant, angekomen. Die Wiese ist schön, eine kleine Hochebene umgeben von diversen Waldstücken. Die letzten paar hundert Meter bis zum Parkplatz haben mich noch zwei Französinnen mitgenommen, die kamen wohl aus Roskilde. Es ist noch nicht besonders voll, vieleicht 700 Leute. Ich glaube das liegt auch nicht zu knapp daran das absichtlich nur Mundpropaganda und Hinweise auf Mailinglisten hierher führen (keine Webseite), die Angst überrannt zu werden war zu gross (deshalb auch keine Lokationsangabe hier im Blog).
Das Zelt steht oben am Hügel, mit eine schönen Blick über den Circle-Platz. Wie sich der Standort bei schlechtem Wetter bewährt
muss sich noch zeigen, bisher gibt es nur Unm

engen von Ohrenkneifern als einzig bemerkbaren Nachteil.