Der Morgen heute war wieder mal recht früh. Getrieben von diversen kleineren Notwendigkeiten entschlossen wir uns spontan zu einem Einkaufsausflug nach Meiningen.
Die Realitäten in der ostdeutschen Provinz sind doch immer wieder eine Verwunderung wert. Auf dem Meininger Marktplatz grüssten sich zwei jüngere männliche Einwohner wortlos und vollkommen selbstverständlich mit ausgestrecktem rechten Arm, der eine mit Kampfhund zu Fuss, der andere auf dem Fahrad.
Am Eingang der Sandsteinhöhle in Walldorf nahe Meiningen (die wir wegen Verkitschung mit diversen Märchenfiguren dann doch nicht besichtigten) gibt es eine weitläufige Kinderattraktionslandschaft. Solargeladene Elektro-Karts, Mini-Bagger, Kleinkarussel etc. boten Spaß für je 50 Cent pro Benutzungs-Zeiteinheit. An der zur Höhle gehörenden Abfütterungseinrichtung für Touristen-Busladungen gab es noch ein spektakulär gut erhaltenes “Schöner unsere Städte und Gemeinden”-Keramikschild von ca. 1989 zu bewundern.
Bei der Rückkehr zum Rainbow-Platz war in der Ferne ein Gewitter zu sehen das langsam aber sicher näher kam. Bei der Ankunft am Zelt war dann der Schaden an einer provisorischen Planenkonstruktion schon passiert. Die beiden Abspannleinen einer Stange waren in einer Windböe gerissen was dann die Gesamtstabilität nachhaltig ruinierte. Ich habe mich nun eher zügig auf die Wetterfestmachung der verbleibenden Plane und des Zeltes konzentriert. Nicht zu früh, wenig später ging das Gewitter richtig los und der Wind rüttelte heftig an Plane und Zelt.
Abends zog im Westen ein gigantisches Gewitter vorbei. Riesige Blitze zuckten zwischen Wolkenbergen deren Größe nicht so recht abzuschätzen war. Der Wind stand aber günstig, so das die Nacht dann doch ruhig war.
Beim abendlichen rumlaufen zu den verschiedenen fernen Ecken des Rainbow-Platzes kam ich auch zum recht prominent platzierten Zelt der Hare-Krishna-Jünger. Einer der offensichtlich zur Stammbesatzung gehörenden Krishnas trug das einzige grossbedruckte T-Shirt das ich bisher hier gesehen habe, mit der Aufschrift “ISKCON Ratharyatra SECURITY”. Irgendwie nicht so ganz passend zur allgemeinen entspannten Atmosphäre, vor allem wenn man weiss das ISKCON die “offizielle” Krishna-Kirche ist die, wie man in der Vergangenheit hörte, Jünger die sich nicht ihrem Alleinvertretungsanspruch beugten eher rüde als abtrünnige Irrgläubige behandelt haben soll.
hallo frank!
wieder einmal sitze ich hier an meinem bildschirm und verfolge dein weblog, während du auf dem rainbow weilst (neid). am wochenende wäre ich fast spontan losgefahren – aber die verplichtungen greifen leider nach mir. wie sieht es denn mit der trinkwasserversorgung aus? hat schon wieder mal jemand verlangt man solle kein salz ins essen werfen?
manchmal finde ich, dass du gewisse dinge, die sich im hippie-leben so abspielen sehr gut auf den punkt bringen kannst.
würde gerne noch viel mehr sehen und vielleicht auch hören.
kannst du nochmal ein foto von deiner ausrüstung ins netz stellen, oder nochmal sagen,wo man die findet?
gruss dein Apfel