Because we can?

Macht es einen Unterschied, ob eine individuelle Freiheit von Firmen im industriellen Maßstab genutzt wird, oder ein ähnlicher Effekt durch massenweise Aggregation der Resultate individuell ausgeübter Freiheit erzielt wird, wenn das Endergebnis eine Einschränkung der Freiheit vieler ist?

Was wäre, wenn Google die in 5 Jahren nur noch 500 Euro kostenden Streetview-Cams auf jedes Taxi, jeden Bus schraubt und die Updates per Mobilfunk in den Innenstädten im Minutentakt erfolgen, mit unbegrenztem Zugriff auf die gespeicherten Aufnahmen anhand von Zeit und Ort, angereichert mit den GPS-getagten Bildern aus Flickr, Picasa & Co.? Wäre das dann immer noch harmlos, nützlich und cool?

Wo also liegt die Grenze, an der die Nützlichkeit den Nachteil für die Allgemeinheit nicht mehr aufwiegen kann? Müssen wir wirklich individuelle Rechte einschränken und begrenzen, damit diese nicht von Firmen industriell benutzt und so letztendlich ihres Kerns beraubt werden? Oder wäre es vielleicht besser, eine klare Trennung zwischen Rechten des Individuums und denen von Firmen etc. zu finden? “Wir Diskordier müssen auseinanderhalten” gilt im Zeitalter müheloser Datenaggregation mehr denn je.

Der gerade durch die bayerischen Rauchverbotsentscheidung manifestierte Trend zur Zwangsbeglückungsgesellschaft kann vom Ausblick auf eine vollverdatete Umgebung nicht isoliert betrachtet werden. In einer Gesellschaft, in der ungesundes Verhalten des Einzelnen nicht mehr geduldet werden kann, weil er ja das Kollektiv der Zahlungspflichtigen schädigt, sind die Plompomplomschen Illusionen einer rundum besseren Gesellschaft durch ubiquitäre Datenverfügbarkeit endgültig geplatzt.

Objektivierung und Effizienzwahn bei der Durchsetzung von Kleinstadtmoralvorstellungen sind nunmal die natürlichen Feinde von Freiheit und Glück.

Update: Ich beziehe mich beim Rauchverbotskontext natürlich auf Andrea Nahles “Ich habe ein Recht auf ungesundes Leben” , das hätte wohl explizit erwähnt werden sollen.

Call-a-Bike “Fix” – ein Fehldesign

Die Deutsche Bahn hat mit Beginn dieser Saison Feldtests für neue Call-a-Bike-Varianten gestartet. Innovationsfreudig wie ich bin habe ich heute mal “Call a Bike Fix” ausprobiert und leider direkt einen erheblichen Nachteil entdeckt, der mich fürderhin davon fernhalten wird. Kurz zur Erläuterung: Beim bisherigen, nunmehr “Flex” genannten System sucht man sich ein Bike an einer Straßenecke, leiht es per Mobiltelefon oder iPhone-App aus, stellt es wieder an einer Straßenecke ab und spricht die Straßennahmen des Abstellortes auf ein Voicemail-System. Also bis auf die eingeschränkte Nutzungszone, die meist nur den Innenstadtbereich abdeckt, wie ein normales Fahrrad zu benutzen.

Beim “Fix”-System gibt es hingegen feste Stationen, an denen eine Menge Räder an speziellen Säulen stehen. Man muß zur Rückgabe auch wieder eine solche Station ansteuern und das Bike an eine der Säulen anschließen. Und hier kommen wir zum Kern des Fehldesigns: Es muß auch eine Säule zum Abgeben frei sein! Man kann das Rad nicht einfach wie bisher irgendwo abstellen, abschließen und einen Rückgabecode bekommen. Das funktioniert nur und ausschließlich mit dem Abschließpömpel der Säule an einer Station. Nun stand ich also vor einer Station, wollte das Rad loswerden und zum Zug eilen. Kein Säule frei, bis auf eine, an der offenbar ein anderer frustrierter Kunde sich das Abschließkabel herausgerissen hatte. Tja, meinte die Hotline, damit müßte man schon mal rechnen. Im übrigen gäbe es ja noch andere Stationen in der Umgebung, da solle ich dann mal hinradeln. Auf meine Fragen, was denn jetzt wäre, wenn die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges etwas knapp ist, meinte die Hotline nur, ich hätte ja vorher anrufen können, um nachzufragen, ob was frei ist.

Liebe Deutsche Bahn, das ist einfach mal Bullshit. Soll ich unterwegs immer mal wieder nachfragen, ob meine Zielstation grade noch einen Slot frei hat? Was ist, wenn in der Umgebung mal keine andere Station mit freier Abgabe-Säule ist, weil ich nicht in die Innenstadt, sondern raus fahre? Wenn ihr ein integriertes Mobilitätskonzept haben wollt, geht es mal so gar nicht, daß man sein Rad nicht streßfrei loswird. Die Idee, daß es feste Stationen gibt, wo man Räder vorfindet, ist ja im Prinzip gut. Aber auch die Abgabe nur an speziellen Säulen möglich zu machen, ist schlicht inakzeptabel. Da kann ich dann auch Taxi oder ÖPNV fahren.

Nochmal blau

Nachdem am Mittwoch die wasserfeste Kamera in der Hektik des Aufbruchs im Bademantel in der Blauen Lagune blieb, mussten wir leider leider nochmal hin sie einzusammeln… Hier sind die Bilder (die Kamera hat so ein paar Eigenarten, u.a. mangelnde Schärfe und das sich Tropfen am unteren Rand des Objektivgehäuses sammeln), dafür war sie billig und ist wasserdicht).


Gemütliches Lesen im warmen Wassern, in den Vulkanfelsen.


Das Geothermie-Kraftwerk am anderen Ende der Lagune aus dessen Abfluss sich das Bad speist.


Sonnenuntergang hinter dem Lavahang.

Berge im Morgenlicht

Die Sonne geht hier gerade so kurz nach 10 auf und steigt selbst zur Mittagszeit nicht weit über den Horizont. Das flach einfallende Licht führt zu unglaublichen Farbspielen, die die Kamera nur unvollkommen wiedergeben kann. Das Land und der Himmel sind endlos weit, grenzenlos und uralt.

Bergpanorama
Als Gigapan zum drinrumzoomen hier

Ãœberland


Die Spalte zwischen Amerikanischer und Eurasischer Kontinentalplatte


Interessant sind die unterschiedlichen Gesteinsarten der beiden Platten.


Teils zugefrorener Wasserfall an der Kontinentalspalte


Abgefahrene Farben von Gesteinsschichten, die (soweit wir sehen konnten) für den Strassenbau abgebaut werden.


Geysir Strokkur, spuckt alle paar Minuten. Mit dem abfliessenden warmen Wasser kann man sich dann die an der Kamera beim Lauern auf den Ausbruch festgefrorenen Hände wieder auftauen.

Gullfoss-Wasserfall

Es war da ungefähr so kalt, wie es aussieht. Eisiger Wind, alles vereist und zugefroren. Die Strasse weiter Richtung Gletscher nur noch mit Sonderfahrzeugen befahrbar. Aber wie man sieht hat sich er Weg gelohnt…

(in hoher Auflösung auch hier verfügbar.

Kleinigkeiten

Stromautosteckdose mit reservierten Parkplätzen.

Ziemlich schicker Multitouch-Tisch in einem Museum, das die früheste nachgewiesene Besiedlung ca. 872 darstellt.