Call-a-Bike “Fix” – ein Fehldesign

Die Deutsche Bahn hat mit Beginn dieser Saison Feldtests für neue Call-a-Bike-Varianten gestartet. Innovationsfreudig wie ich bin habe ich heute mal “Call a Bike Fix” ausprobiert und leider direkt einen erheblichen Nachteil entdeckt, der mich fürderhin davon fernhalten wird. Kurz zur Erläuterung: Beim bisherigen, nunmehr “Flex” genannten System sucht man sich ein Bike an einer Straßenecke, leiht es per Mobiltelefon oder iPhone-App aus, stellt es wieder an einer Straßenecke ab und spricht die Straßennahmen des Abstellortes auf ein Voicemail-System. Also bis auf die eingeschränkte Nutzungszone, die meist nur den Innenstadtbereich abdeckt, wie ein normales Fahrrad zu benutzen.

Beim “Fix”-System gibt es hingegen feste Stationen, an denen eine Menge Räder an speziellen Säulen stehen. Man muß zur Rückgabe auch wieder eine solche Station ansteuern und das Bike an eine der Säulen anschließen. Und hier kommen wir zum Kern des Fehldesigns: Es muß auch eine Säule zum Abgeben frei sein! Man kann das Rad nicht einfach wie bisher irgendwo abstellen, abschließen und einen Rückgabecode bekommen. Das funktioniert nur und ausschließlich mit dem Abschließpömpel der Säule an einer Station. Nun stand ich also vor einer Station, wollte das Rad loswerden und zum Zug eilen. Kein Säule frei, bis auf eine, an der offenbar ein anderer frustrierter Kunde sich das Abschließkabel herausgerissen hatte. Tja, meinte die Hotline, damit müßte man schon mal rechnen. Im übrigen gäbe es ja noch andere Stationen in der Umgebung, da solle ich dann mal hinradeln. Auf meine Fragen, was denn jetzt wäre, wenn die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges etwas knapp ist, meinte die Hotline nur, ich hätte ja vorher anrufen können, um nachzufragen, ob was frei ist.

Liebe Deutsche Bahn, das ist einfach mal Bullshit. Soll ich unterwegs immer mal wieder nachfragen, ob meine Zielstation grade noch einen Slot frei hat? Was ist, wenn in der Umgebung mal keine andere Station mit freier Abgabe-Säule ist, weil ich nicht in die Innenstadt, sondern raus fahre? Wenn ihr ein integriertes Mobilitätskonzept haben wollt, geht es mal so gar nicht, daß man sein Rad nicht streßfrei loswird. Die Idee, daß es feste Stationen gibt, wo man Räder vorfindet, ist ja im Prinzip gut. Aber auch die Abgabe nur an speziellen Säulen möglich zu machen, ist schlicht inakzeptabel. Da kann ich dann auch Taxi oder ÖPNV fahren.