Der Rückflug war leider etwas anstrengender als erwartet. Obwohl ich einen der begehrten Notausgang-Plätze erwischt hatte (Stichwort: Beinfreiheit) konnte ich nicht richtig schlafen. Der Sitz ist einfach zu unbequem zum schlafen, die Neigung reicht nicht aus und die Polsterung ist zu dünn. Elf Stunden Holzklasse ist schlicht nicht schön. (Wie ich dann in Frankfurt entdeckte hätten meine mittlerweile zusammengekleckerten Bonus-Meilen wider Erwarten für ein Upgrade auf artgerechten Transport ausgereicht...)
Meine innere Uhr war irgendwo in den fünf Stunden Zeitunterschied zwischen Berlin und Sao Paulo steckengeblieben, die Helligkeit bzw. Dunkelheit draussen war auch kein brauchbarer Indikator für irgendeine Zeit. Und dann noch um 3:35 deutscher Zeit zum Frühstück (oder was auch immer Lufthansa glaubt dafür ausgeben zu können) geweckt zu werden war auch nur bedingt hilfreich. Diese Niemands-Zeit zwischen den Zeitzonen ist unangenehm. Es gibt keine Anhaltspunkte ausser die Zeiten an den Start- und Zielorten die aber irrelevant sind. Insofern ist es klar das zeitliche Desorientierung als Foltermethode angewendet wird. Wenn ich mir vorstelle Tage und Wochen in so einem zeitfreien Zustand zu verbringen...
In Frankfurt beim Aussteigen lauerte schon der Zoll mit einem Drogenhund an dem alle Passagiere vorbeimussten. Der Schnuffi sprang dann auch prompt bei einem Reisenden ein paar Meter vor mir an der dann zur hochnotpeinlichen Kontrolle weggeführt wurde. Ich vermute mal das auf der Route doch noch einiges an Kokain geschmuggelt wird, auch wenn die Presseberichte nahelegen das Amsterdam derzeit das Drehkreuz des Schmuggels ist.
Die knappe Stunde Frankfurt - Tegel kam mir danach wie Strassenbahnfahren vor. Der Anflug auf Berlin war seltsam. Nach diesem monströsen Sao Paulo kam mir die Berlin übersichtlich und nahezu klein vor. Die vertrauten Landmarken und wenigen hohen Gebäude, Fernsehturm, Teufelsberg und die östlichen Plattenbau-Siedlungen, alles vertraut und überschaubar. Und dann Tegel, dieser liebenswürdige Dorfflughafen...
Politische Debatten im brasilianischen TV sind auch ohne Portugiesisch-Kenntnisse recht lehrreich. Das Politiker-Personal ist durchweg besser angezogen und schauspielerisch begabter als das angegraute Lehrer- und Beamten-Mittelmass das sich so im Bundestag tummelt. Wenn ein Abgeordneter redet wird unten sein Name, sein Wahlkreis und seine e-mail-Adresse (!) eingeblendet. Das ist offenbar ganz normal. Der Kulturminister singt (garnichtmal schlecht) und hat immer mal wieder eine Platte in den TopTen (er war schon Sänger bevor er Kulturminister wurde). Das Fernseh-Bekanntlinge Poliitker werden scheint eher üblich und normal zu sein.
Die Stadtregierung von Sao Paulo versucht grade sich bei den Wählern durch Last-Minute-Projekte für die Kommunalwahlen im Herbst beliebt zu machen. Eines der grösseren Projekte ist die Einrichtung von Busspuren und neuen Haltestellen auf den grossen Magistralen. Die Autofahrer hassen das Projekt natürlich weil es den ohnehin kaum zu ertragenden Verkehr noch lästiger macht. Aber die autolosen Bewohner der Randbezirke scheinen eher angetan zu sein.
Es gibt hier eine Menge Inschriften auf Häusern und Strassenrändern die in sehr interessanten Stilen gehalten sind. Eine Variante hat grosse Ähnlichkeiten zu den "Tanzenden Männchen" aus der gleichnamigen Sherlock-Holmes-Story.
Eines der Meetings heute (ja, ich habe grade ziemlich zu tun und komme deswegen nicht zum ausführlichen blogen) war auf dem Edificio Italiano, einem der höchsten Gebäude in Sao Paulo. Von da oben hat man einen atemberaubenden Blick über den Beton-Dschungel und beginnt zu verstehen was für ein gigantischer Moloch eine Stadt mit 18 Millionen Einwohnern und 5 Millionen Autos eigentlich ist. Weil man das nicht wirklich beschreiben kann hab ich ziemlich viel fotografiert, siehe unten. Ringsum unglaubliche Mengen Hochhäuser in allen nur denkbaren Stadien von Bau, Renovierung, Verfall und Nutzung, soweit das Auge reicht, bis zum Horizont und weiter. Dagegen wirkt alles was in Deutschland so "Skyline" genannt wird nur wie ein lahmer Abklatsch der nicht mal den Versuch wert ist.
So sieht die Stadt aus wenn man mit einem 420mm Zoom von einem echt hohen Haus auf den Horizont fotografiert. Kein Ende in Sicht...
Mikrowellenantennen-Dschungel auf einem der näher gelegenen Häuser. In Sao Paulo wird fast alles mit Richtfunkstrecken gemacht da das Kabelnetz nicht besonders gut ausgebaut und fehleranfällig ist.
In Sao Paulo ist der Autoverkehr so schlimm das an den Werktagen jeweils Autos mit bestimmten Endziffern des Kennzeichens zu den Hauptverkehrszeiten nicht fahren dürfen. Das Dienstags dürfen dann z.B. Autos mit Kennzeichen die auf 2 und 3 enden nicht zu den morgendlichen und abendlichen Rushhour-Zeiten bewegt werden.
Motorradfahrer- und Kuriere sind im Stau oft die einzigen die noch halbwegs vorankommen. Es wird gehupt, geflucht und extrem riskant gefahren. Fussgänger können sich nicht darauf verlassen das Autofahrer Rücksicht nehmen. Die Luftverschmutzung ist jetzt im Winter wohl noch halbwegs niedrig, aber selbst das ist schon ziemlich krass.
In und um Sao Paulo gibt es aus diesen Gründen die drittgrösste Hubschrauber-Flotte weltweit. Über 500 Helikopter transportieren die paar tausend Leute die es sich leisten können von den entspannten Vororten zu den Helipads auf den Firmen-Hochhäusern. An Hubschraubern gibt es hier alles, von der minimalen Robinson bis zum voll ausgebauten Executive-Eurocopter. Die Wohlstandskontraste sind wirklich brutal.
Das gestrige Abendessen haben wir in einer Churrascaria eingenommen, einem Fleischlappenparadies. Freundlicherweise wurde uns direkt am Anfang das Prinzip erläutert, ohne die Einführung wäre das System auch kaum zu verstehen gewesen.
Das ganze funktioniert etwa so: es gibt im Restaurant ein fliegendes Geschwader von Kellnern die jeweils einen Spiess mit gegrilltem Fleisch tragen, jeder von einem unterschiedlichen Stück des Rinds. Die Kellner wandern dann mit ihrem Spiess zwischen dem Grill (offenes Feuer) und den Tischen hin und her. Man bekommt dauernd etwas angeboten, und wenn man nickt schneidet der Kellner eine dünne Scheibe von der gerade frisch knusprig gebrutzelten Aussenseite des Fleischbatzens ab. Man nimmt die Scheibe dann mit einer Zange entgegen und der Kellner geht mit dem Spiess zum Feuer, die nächste Lage knusprig grillen.
Der Trick ist das man einen kleinen Pappdeckel hat der vorne Grün und hinten Rot bedruckt ist. Das Kellnergeschwader fällt immer dann ein wenn man den Deckel auf Grün dreht. Ansonsten gibt es noch ein unglaubliches Salatbuffet, jede Menge Beilagen und Caipirinhas die mit einem Quantum an Wodka zubereitet werden das auf einen allgemein recht hohen Abhärtungsgrad schliessen lässt. Abgerechnet wird pro Person, für knapp 18 Euro pro Nase schwankten wir so gut abgefüllt (in jeder Bedeutung) wieder Richtung Hotel das das Frühstück heute früh deutlich ausfallen konnte...
Es war ziemlich diesig heute, deswegen ist von den Bergen nicht so viel zu sehen. Sao Paulo liegt auf einer Hochebene, Guarujá und Santos mit den schiefen Hochhäusern am Strand liegen südlich davon und einige hundert Meter tiefer.
Ja, drin war ich auch im Atlantik. Das Winterwetter hier ist echt hart, nur 22 Grad und warmes Wasser...
Vor allem in den ärmeren Vierteln treiben sich ganze Horden von Strassenhunden herum, ohne Furcht vor den Autos die im übrigen nicht mal für Fussgänger bremsen.
Auf den Hügeln ausserhalb der Innenstadt wächst die Bebauung ziemlich wild. Schief und krumm gibt es aber auch in den edleren Vierteln. Ganze Hochhausreihen am Enseada Strand stehen deutlich sichtbar nach links oder rechts geneigt, aber offenbar stört sich da niemand so recht dran.
... wird hier noch ganz altmodisch, Arbeitsplatzerhaltend und effizient per Hand erledigt. Schein durchs Fenster gereicht und weiterfahten. Einfach, effizient und ausfallsicher.
Die Wände hier sind voll mit Beschriftungen, Parolen und Malereien. Eine erstaunliche Menge an beeindruckenden Wandmalereien die oftmals politische Hintergründe zu haben scheinen findet sich an den Strassenrändern der ärmeren Viertel. Ich werde versuchen noch ein bischen mehr davon zu dokumentieren.
Am und unter dem (übrigens wirklich den Besuch sehr lohnenden) Kunstmuseum von Sao Paulo MASP fand gerade ein Antik-Trödelmarkt und ein Strassenfest mit Kunstverkauf und öffentlichen Trainings diverser Sport- und Fitness-Schulen statt. Das MASP-Gebäude ist eine recht abenteuerlich anmutende nur an den Enden auf Pfeilern ruhende Spannbeton-Konstruktion deren Ausmasse sich auf dem Bild nur unvollständig erahnen lassen. Im MASP findet sich eine erstaunlich hochkarätige Sammlung Europäischer und amerikanischer Kunst und dazu brasilianische Werke von unerwartet hoher Qualität. Erstrangige Maler von denen ich noch nie etwas gehört habe sind hier ausgestellt, ich hoffe ich finde nochmal einen Nachmittag Zeit zum geniessen.
Yoga / Fitness-Training auf dem Strassenfest
Kontrastprogramm auf dem Antik-Trödelmarkt
Die Paulista Avenue zieht sich auf einem Bergrücken hin. Die Hochhäuser links und rechts sind deshalb voll mit Antennentürmen der Radio- und Fernsehsender die von hier aus die beste Reichweite haben. Zusätzlich gibt es natürlich noch haufensweise Richtfunkstrecken die hier das Rückgrad der Kommunikationsinfrastruktur sind.
Antennenmast von Globo TV, dem marktbeherrschenden Fernsehsender Brasiliens.
Auf dem Rückweg vom Strand ging es mit einer kleinen Autofähre über einen Hafenarm. Die örtliche Jugend auf ihren Mopeds stellte sich schön in vorderster Reihe zum Schnellstart auf während ein ehrwürdiger Fischkutter mit recht unkonventionellem Kurs das Kielwasser der Fähre schnitt.
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Regelmässige Konsumenten dieses Blogs wissen das ich auf Reisen immer ein besonderes Auge für die Besonderheiten der städtischen Infrastruktur habe. Man lernt einfach so viel über die örtliche Kultur und Mentalität wenn man nur mal einen aufmerksamen Blick auf Elektrik, Strassenbau, Müllabfuhr und Kommunikationsinfrastruktur wirft. Die Verkabelungen hier in den Strassen scheinen teilweise geradewegs aus dem Film Brazil zu kommen. Fast erwartet man das Archibald Tuttle sich vom nächstgelegenen Hochhaus abseilt um mal schnell einen Transformator oben auf dem Mast zu fixen.
Ampelverkabelung mit offener Lüsterklemme
Handtuch-Hochhaus. Davon gibt es noch krassere, weiter Richtung Downtown
In diesen Körben wird wohl zu vorgegebenen Zeiten der Müll zur Abholung abgelegt. Die Höhe über Grund hat vermutlich mit den nicht so ganz wenigen Ratten in der Stadt zu tun...
In Sao Paulo wohnt so ungefähr die Bevölkerung der Ex-DDR konzentriert auf ein viel kleineres Gebiet. Daraus resultiert eine unglaubliche Hochhaus-Dichte, kombiniert mit einer partiell recht abenteuerlichen öffentlichen Infrastruktur.
Recht typische Bebauung im Stadtteil Moema
Hochhäuser soweit das Auge reicht
Und zwischendrin ein paar kleinere Läden und Werkstätten
Park-Hügel ein Stück weiter weg.
Und noch ein paar Hochhäuser (nicht das jemand auf die Idee kommt es gäbe hier nur ein paar...)
Hochhausschlucht mit Dachbadewanne
S 23.60078, W 046.67335
Sao Paulo, Brazil
Nach etwas lästigen elf Stunden Flug bin ich nun um winterlichen Sao Paulo, der grössten Stadt Brasiliens. Winterlich heisst das es nur etwa sonnige 25 Grad sind, was die Einheimischen fast zu kalt zum draussen sitzen finden. Die Einreiseformaliäten um 6 Uhr in der Frühe Ortszeit (was 11 Uhr deutscher Zeit entspricht) waren durchaus interessant. Es gibt tatsächlich einen separaten Einreiseschalter für US-Amerikaner die dann extra ID-behandelt werden und für die das Visum dann auch extra Geld kostet. Das ganze ist eine Gleichbehandlung die offenbar jeweils den Formalitäten und Kosten angepasst wird die Brasilianer haben wenn sie in die USA einreisen wollen. Irgendwie sympathisch.
Weniger sympathisch fand ich dann die Zollformalitäten. Wer etwas mehr Reisegepäck mit sich führt (ich neige meist dazu wenn ich länger als ein paar Tage unterwegs bin und auch noch Vorführ-Geräte mitschleppe) wird man zum Gepäck-Röntgen umgeleitet. Im Gegensatz zu den Kontrolleuren in Dubai die nach Alkohol, Drogen und Pornos suchen, fahnden die Brasilianer nach wertvollen Dingen für die sich 50% Einfuhrzoll erpressen lässt. Das geht dann soweit das erstmal angenommen wird das ein Notebook nicht dem persönlichen Bedarf dient, sondern unter Umgehung der horrenden Einfuhrzölle für Elektronik eingeschmuggelt werden soll. Devisen dürfen auch nur in begrenztem Umfang ein- und ausgeführt werden und überhaupt gibt es einen ganzen Haufen protektionistische Regeln und Gebühren die das Leben nicht einfacher machen. Ich bin ja normalerweise recht emotionslos was das Thema Globalisierung und ähnliches angeht, aber sinnlose Zölle und damit verbundene Einreise-Nervereien sind nun wirklich kein Weg um einer Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Die wertvollen Dinge passen heutzutage eh in die Hosentaschen, und da schaut dann eben doch niemand nach...
Das Hotel liegt leider genau in der Einflugschneise, die Geräuschkulisse ist also nicht so verschieden von der im heimatlichen Pankow. Ringsrum stehen vorwiegend ziemlich hässliche Hochhäuser verschiedenen Frischheitsgrades, man kann die Reihenfolge der Errichtung teilweise daran nachvollziehen das Häuser die jetzt wesentlich niedriger als ihre Nachbarn sind noch mehr oder minder verfallende Warnlampen für den Flugverkehr tragen. Offenbar waren sie früher mal die höchsten Punkte der Umgebung, bevor es dann noch höher hinaus ging. Zwischen den Hochhäusern die meist von einem Zaun mit Wächter abgeschirmt sind stehen ein- bis zweistöckige Häuser mit Läden und Werkstätten im Erdgeschoss. Die Gegend ist wohl eher gehobener Mittelstand.
Was schon auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt auffällt sind die barbarischen Kontraste zwischen Arm und Reich. An der Autobahn ziehen sich über recht lange Strecken Favelas hin aus denen ein abstossendes Aroma aus Verrottung, mangelnder Kanalisation und verbrennendem Müll herüberzieht. Bruchbuden die nach und nach zu etwas stabileren Behausungen ausgebaut wurden stehen neben notdürftig zusammengezimmerten Hüttchen. Direkt daneben prangt dann in unglaublichem Farbkontrast eine Lippenstiftreklame auf einem Monster-Plakat in Technicolor.
Gerade habe ich versucht irgendwo zu essen wo ich nicht von Fussball-Gedröhne belästigt werde. Nachdem ich fast eine Stunde durch Mitte geirrt war fand ich endlich einen Spanier der mir versicherte er werde den Fernseher nur anmachen wenn Spanien spielt.
Ich fühle mich von diesem Fussball-Wahn belästigt. Selbst sonst klardenkende und sympathische Leute wie Tim verwandeln sich plötzlich in "Fans" und faseln davon wie toll dieses Spiel ist und das es total intelligent und anspruchsvoll sei und man sich das unbedingt mal ansehen müsse, am besten in Gegenwart von "richtigen Fans". Überhaupt, das ist alles wichtig für Deutschland und das Volk ist endlich vereint in seinem Sehnen und Streben. Und wenn Deutschland gewinnt dann wird eh alles gut.
Das mag ja alles sein, aber warum muss ich damit belästigt werden? Die Leute können sich ja gerne auch Lederdildos ungeölt in die Nase stecken solange ich dabei nicht zwangsweise zuschauen muss...
Ich würde mehr Geld für eine Zeitung ohne Sportteil ausgeben. Ich kann nicht nachvollziehen wieso irgendwer der zufällig mal irgendwann ein Tor geschossen hat nun plötzlich so toll sein soll das er wochenlang die Schlagzeilen dominiert. Ich finde "Leistungssport" einfach nur sinnlos und störend wenn er so zelebriert wird das man sich ihm nicht entziehen kann. Massenhysterie ist elend, egal in welchem Gewand sie daherkommt.
Und weil wir grade dabei sind: die Sportler sollten einfach ein schönes grosses Logo von dem Pharmaunternehmen auf der Brust haben das ihnen das Doping gesponsort hat, das wäre wenigstens ehrlich.
After lengthy shipping and customs procedures I got finally hold of my first real robotic household item. (In fact not household but company, but that is irrelevant here). It is a iRobot Roombavac automatic floor vacuuming robot. iRobot is a company that sprung from the MIT and is considered one of the leading developers of autonomous systems. They get most of their money from the US Department of Defense for stuff like the military PackBot . The Roombavac is their first consumer product and I must say that it is impressive.
The Roomba is disc-shaped, about 30cm in diameter and 8,5cm high. It runs on a rechargeable battery. The vacuum cleaner is small but efficient and the whole design looks like a typical first generation product where the engineers had still all the pride to withstand the "release now, make it cheaper"-pressure from marketing. The cleaning performance on the wooden floor is ok and the ability to crawl under desks and drawers is really cool. It has some problems with objects that are ramp-shaped, because the bot then drives up the ramp and might get out of floor contact with its driving wheels. The noise is considerable, so letting it run overnight is the best option.
For a first of its kind the Roomba has so surprisingly few drawbacks that it got me thinking about where this trend will go. Currently, house cleaning provides a lot of low-wage jobs that feed a lot of people. In 20 years many of these jobs will be gone. It will start with the lazzy and sociophobic nerds who cannot stand the sight of someone cleaning for them, then move on to the high-security areas where currently only people with the right security clearances can do the cleaning work and will move on to the offices of companies who find it more convenient and cheap to just have one person around to supervise the robots. Households of people with disabilities are also a very likely prime customer group.
The fundamental question is of course how this will fit into the overall picture of society. On one hand, since the younger population in the industrialized countries is declining, there is a clear and obvious demand to find technological ways to enable older people to maintain their household with as little external help as possible. On the other hand, the decline in the number of jobs for people who are currently working on the low end of the wage spectrum is something that can not continue indefinitely without massive social and economic drawbacks.
One thing that might soften the blow a bit is that, from experience with the Roomba, I get the impression that this kind of robots will be in need of a human supervisor for a very long time. Recovering them when they are stuck, emptying the particle bin, repairing the cleaning tools etc. can be done cheaper by a human, at least for some decades. Supervising robots will probably be a very boring job, but might feed some of the "my job went to India and all I got was this fucking T-shirt"-victims.
One very important distinction needs to be made between fully autonomous robots and what Stanislav Lem called "telepresence". Remote controlled vehicles are the majority of things that are called "robots" in the military and search-and-rescue business. Fully autonomous systems and remote controlled vehicles share a lot of development as they both need to solve some fundamental mechanical and energy problems. But not so far down the road the two development path will diverge, as "autonomous" systems require very different sensor setups and will quickly move into physical forms that are difficult to control with the limited sensory and motion set of the human body. As Lem has written a long time ago, the social problems of good working remote controlled robotic bodies ("telepresence") alone can cause some serious headaches.
More detailed information about the current activities in the military field, especially regarding remote controlled and semi-autonomous systems can be found at the Association for Unmanned Vehicle Systems International (AUVSI) .
So in short, robotics is a field that requires a lot of attention, the legal implications alone will make generations of lawyers wealthy beyond my wildest imagination. The economic impact will be, as usual, long term but profound. The first companies will face severe problems, both in terms of acceptance of their product and in the technical field. But it will happen. I have no doubt about that, watching the small disk on the floor, moving purposefully around my shoes, cleaning away the dust.