Im Herzen des Banalen

Während meines Besuchs hier hatte ich interessanterweise die Gelegenheit das NATO-Hauptquartier von Innen zu sehn. Hinter furchterregendem Stacheldrahtzaun, gespickt mit Kameras, machen die meist dreistöckigen Betonbauten schon von aussen nicht viel her. Wie zu erwarten gibt es innen nochmal abgeteilte Zonen, mit extra Zaun und Sicherheit. Bevölkert wird der Komplex von (wenn man von den erwartungsgemäß gehäuft anzutreffenden Uniformträgern absieht) normalen Büromenschen. Die Frauenquote ist etwa wie auf frühen Chaos-Congressen, d.h. nur knapp über der Messbarkeitsschwelle. Die Inneneinrichtung hat einen deutlichen 80er-Jahre-“Charme”, die Farbgebung ist eher minder inspirierend. Das Essen ist, kurz zusammengefasst, grauenhaft. Ein signifikanter Beitrag zum Weltfrieden wäre es, die Kantine mal in kompetente Hände zu geben. Ich erspare dem geneigten Leser hier mal die Details, aber Kriege sind schon aus weit geringerem Anlass vom Zaun gebrochen worden…