Wie bereits vermeldet wurde die Stargardobyler Strahlenquelle heute geborgen. Nun geht natürlich das Rätselraten los, wie sie in die Stargarder Strasse gekommen ist. Wie immer hilft es, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. So sieht also das Loch aus, aus dem die Caesium-137-Kapsel geborgen wurde:
Mehrere Details sind auffällig. Zum einen die offensichtlich sehr geringe Tiefe des Bergungsloches. Es ist kaum 10 Zentimeter tief und kratzt gerade so an der Kiesschicht unter der Asphalt-Decke, falls überhaupt. Das jemand so ein stark strahlendes Röhrchen unten am Rohr vergisst. wo es für Messungen gebraucht wird kann ich mir ja noch vorstellen, aber wie kommt es in den Asphalt? Der wird in der Regel ziemlich lange nachdem das Rohr verlegt, gemessen, abgenommen und versiegelt wurde auf die Strasse gekippt. Weiter fällt auf, daß die Bergungsstelle genau auf einer Naht aus weichem Teer liegt. Die Position des Loches und die Reste lassen vermuten, daß die Strahlenquelle genau in diesem weichen Teer gesteckt hat. Das eröffnet natürlich weitaus mehr Möglichkeiten des Hergangs, inklusive der Variante das es lange nach dem Strassenbau dort hinfiel und dann bei der Hitze in den Teer eingesunken ist bzw. eingefahren wurde. Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Ermittlungsergebnisse…
Beeindruckend finde ich die Präzision, mit der sie das Röhrchen extrahiert haben. Ich hätte eigentlich einen deutlich grösseren Krater erwartet, aber offenbar wurde hier erstmal sehr genau eingemessen und dann verblüffend nahe an der Strahlenquelle gehämmert. Respekt.
Zu Schluß habe ich natürlich nochmal verifziert, daß keine Strahlung mehr vorhanden ist.
0.02 µSv/h zeigt der Geigerzähler an, weniger als man sonst so an normaler Hintergrundstrahlung in Berlin hat. Die Kapsel ist also offenbar dicht geblieben.
Update: Die Berliner Umschau hat ein paar Bilder vom Zauber, der für die Bergung veranstaltet wurde.
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