Kleine Schneekatastrophe

Heute früh, beim leckeren aber doch viel zu früh eingenommenen Frühstück, fing es an zu schneien. Als wir ins Auto kletterten um zu einem Meeting zu fahren schneite es schon richtig. Als wir dann auf dem Highway waren, wurden die im Radio verkündeten 8-10 inches (20-25cm) Schneefall Realität. Der Verkehr ging nur noch im Schritttempo vorran, ohne Gnade, für diverse dutzend Meilen. Die Schneeplüge kamen kaum hinterher mit dem Räumen und liegengebliebene Karren säumten den Strassenrand. Auf der Strasse hatte ich Musse die Beschriftungen und Dekorationen der umstehenden Fahrzeuge zu studieren. Ein Fahrzeug einer “Crime and Death Scene Cleaning”-Firma war da zu sehen (muss es auch geben, scheint ein boomendes Business zu sein…). Jede Menge “Dont blame me, I voted Kerry…”-Aufkleber. Viele Christen-Fische , die man ja auch in Deutschland speziell in den etwas religiöseren Gegenden immer öfter sieht. Und, mein absoluter Liebling: der Darwin-Fisch , die adäquate Antwort auf allzu kreationistisch verbohrte Menschenfischer…

Bilder gibts heute keine, es war die ganze Zeit kein Licht und ich bin um 6 aus dem Bett um 22h wieder in selbigem angekommen und zwischendurch nur Arbeit und Autofahrn.

Day after tomorrow weather in Europe

Reading the reports about the serious cold wave in Europe, I wonder wether the gulf stream (north atlantic thermohaline) has already declined enough to be a culprit for this kind of weather. I also wonder wether european media will make the connection…

Nationalhymne

Gestern beim kurz durch die TV-Kanäle zappen vorm Einfschlafen scrollte als Untertitel der Text von “Star spangled banner” durch, während eine extrem heroische Schmalzbardin das Lied sang und die Kameras auf vor patriotischer Ergriffenheit tränengerührte Stadionbesucher bei irgendeinem Sportevent zoomte. Ich hatte mir bisher den Text nicht angesehen. Er hebt sich nicht wirklich von der Blutrünstigekeit diverser europäischer Nationalhymnen ab und natürlich ist die Geschichte des Textes ganz ehrenhaft und nachvollziehbar .

And the rockets’ red glare, the bombs bursting in air,
Gave proof through the night that our flag was still there.

(Das war die Stelle wo ich doch wieder kurz wach wurde…)

Im Internet fand sich dann der komplette Text . Vielleicht geht es hier ähnlich zu wie in Deutschland wo, aus diplomatisch-historischen Erwägungen der Text bis auf die dritte Strophe (meistens) unter den Tisch fällt. Im US-Stadion wurde nur die erste Strophe des “Star spangled banner” gesungen. Die dritte Strophe lautet nämlich am Ende:

Then conquer we must, for our cause it is just,
And this be our motto: “In God is our trust.”
And the star-spangled banner forever shall wave
O’er the land of the free and the home of the brave!

(Korrigiert nach Anmerkung eines Lesers der berechtigterweise darauf hinwies das die dritte Strophe in Deutschland nicht weggelassen sondern gesungen wird. Man möge mir den Lapsus als unkundigem eingemeindeten Ostdeutschen verzeihen. Den kompletten Text gibt es hier . Beachtenswert die durchaus nichtmal schlechte zweite Strophe.)

Marblehead

Marblehead liegt ungefähr da wo die USA mit am ältesten sind. Hier um die Ecke sind die Pilgrims gelandet und es gibt viele Häuser vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Eins ist sogar von 1699.
Die Kleinstadt macht den Eindruck genau so zu sein wie viele von diesen Suburbs eigentlich sein wollen. Hier ist sozusagen das Original von dem es viele Kopien gibt, etliche davon der vierte oder fünfte Abzug.

An die landschaftliche Lage direkt am Atlantik mit Buchten und Halbinseln kommen vermutlich nur wenige andere Städtchen heran. Das Interessante an Marblehead ist, daß die Suburb-typische Uniformität hier fehlt.

Jedes Haus ist auffällig anders, viele haben eine richtige Geschichte und oft auch ein kleines Schildchen a la “Built 1742 for Captn. John Morgan”.

Diese geschichtliche Basis gibt den Leuten hier auch eine andere Art von Selbstbewusstsein. Hier haben die USA angefangen, man muss sich deswegen nicht pausenlos durch Flaggen und offen zur Schau getragenen Patriotismus rückversichern das noch alles in Ordnung ist. Die mehr oder minder subtilen Hinweise darauf, daß sich der alte Widerstandsgeist gehalten hat, finden sich überall.

Natürlich gibt es auch hier Flaggen und “Proud Parent of a US Marine”-Aufkleber an Autos. Aber bei weitem nicht so Penetrant wie anderswo. Vermutlich hat das vergleichsweise hohe Wohlstandsniveau auch damit zu tun.

Häuser sind so ab $400k zu haben, mit Atlantikblick aus einer hinteren Reihe so für $1.5mil. Die Angebote scheinen jeweils sehr lange auf dem Markt zu sein, d.h. das der Immobilienmarkt schon eingermassen am Anschlag ist.

Seattle – später

Ich komme gerade nicht dazu die Einträge aus Seattle fertigzumachen, zu viele Fotos, zu wenig Zeit. Wir waren u.a. im Museum of Flight, da gab es viel interessantes zu sehen und zu kommentieren. Ich mach das dann wohl auf dem Rückflug oder irgendwann zwischendurch.

Update folgt

Es gibt viel zu berichten und Fotos gibts auch jede Menge, aber die Zeitzonenhüpferei macht mich ein bischen zu fertig zum schreiben. Gerade bin ich in Marblehead bei Boston und all mein Sehnen und Streben sieht ziemlich genau so aus:

Morgen dann mehr.

Abendgestaltung in SeaTac

SeaTac steht für Seattle – Tacoma und bezeichnet die ganze Region. USA-typisch, Highways, Suburbs, Shopping-Malls und viele Autos. Als ich gerade fertig war mit Ankommen rief Fefe an der gerade hier ein Projekt hat und wir haben uns zum Essen verabredet. Praktischerweise am Frys, diesem monströsen Elektronik-Laden. Da konnte ich dann noch das Problem lösen, daß ich vergessen habe eine Kamera mitzunehmen. Die Preise sind dank Dollarschwächeln doch eher sehr erträglich so das ich keine ernsthafte Strafgebühr in Kauf nehmen musste.

Nachdem das Kurzshopping erledigt war (Stromadapter und koffeinhaltige Kaltgetränke waren auch noch nötig) sind wir dann Steaken gegangen, und ich kann mich Fefes Beschreibung weitgehend anschliessen. Steak in Brasilien ist nochmal was ganz anderes, aber für eine Bretterbude auf dem Parkplatz vor einem WallMart war das Fleisch unerwartet exzellent und perfekt gebraten und die Bedienung sehr aufmerksam, freundlich und lustig.

Im Bett war ich dann letztendlich so halbwegs konform mit der hiesigen Zeitzone, mal sehn ob das helfen wird. Das Bett im Hotel hat ein tolles Feature: Matratzen mit einstellbarem Härtegrad. Select Comfort heisst das System, von der Hotelkette als “The Sleep Number” vermarktet. Ich bin begeistert, endlich eine Methode es jedem Gast in puncto Matratzenhärte recht zu machen. Funktioniert auch wie angegeben, so das ich ganz gut, wenn auch zu kurz, geschlafen habe.