Unsere Autoindustrie sorgt gerade dafür, daß Deutschland den mühsam errungenen Vorsprung bei Umweltschutztechnologien an die USA abgeben wird. Während hier die Autoindustrie den Verkauf von Lupo & Co (“rollende Verzichtserklärung”) einstellt und die Regierungskoaltion zu dumm ist drastische Emmisionsbeschränkungen zu beschliessen, wird Klima in den USA gerade zum bestimmenden Wahlkampfthema. Und, wir kennen das, wenn die Amis einmal aufgewacht sind und sich in eine Richtung bewegen, tun sie das mächtig gewaltig. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber ich habe eigentlich keinen Zweifel mehr daran das die Welle des Umschwungs dieses Jahr anfängt.
Und, machen wir uns nichts vor, eine nachhaltige Reduktion der Emmisionsmengen von Klimagasen wird nur mit massiven Investition in Technologie und staatlichem Zwang funktionieren. Deutschland ist eigentlich perfekt dafür positioniert. Die deutsche Autoindustrie eigentlich auch. Das Argument “fehlender Fahrspaß” wird jedem der mal in einem Hybridauto sass das an der Kreuzung elektrisch beschleunigt im Halse steckenbleiben. Man kann auch klimafreundliche Autos bauen die Spass machen. Dazu muss man sich nur aus der Umklammerung der Ölindustrie lösen.
Das ist der eigentlich Ansatz: Klimaschutz muss nicht “Verzicht” bedeuten. Ich hoffe, daß die Herren Autobosse noch aufwachen bevor sie auch noch die nächste Technologiewelle verpeilen. Die Chinesen werden die sicher nicht verschlafen, die Japaner auch nicht und vermutlich nicht mal die Franszosen. Was kann einem Autohersteller besseres passieren als drastische Emmissionsauflagen, die den Neuwagenabsatz ankurbeln? Dafür lohnt es doch mal die Lobbyisten loszuscheuchen…
Zum Thema “Wie verhindern wir die Klimakatastrophe, ohne in die Steinzeit zurückzufallen” empfehle ich George Monbiot’s “Heat”. Sehr unterhaltsam und wirkt gut recherchiert.
statistisch gesehen wäre mal wieder was Gutes aus München fällig, oder?Mit meinen Befürchtungen, dass das ein Cargolifter wird, bin ich aber wohl auch nicht allein.