Der Flug war, nunja, erträglich. Am Ende hab ich dann doch ungefähr 13 Stunden weitgehend rumgesessen. Der Abflug aus Kopenhagen verzögerte sich wegen bizarrer Probleme mit der Aussenstrom-Versorgung. So ein Flugzeug hat ja heutzutage eine eigene kleine Turbine für die Stromerzeugung. Da man die aus ökonomischen und ökologischen Gründen auf dem Boden nicht die ganze Zeit laufen lassen will, kommt von aussen ein Kabel das beim Rumstehen die Maschine mit Strom versorgt. Nun begab es sich aber das diese Stromversorgung irgendwie fehlerhaft war, was dazu führte das die ganze massive Elektrik und Elektronik in dem dicken Airbus mehrere Male wegen Stromlosigkeit rebootet wurde. Und einmal passierte das offenbar genau zur Unzeit, jedenfalls gab es dann eine reichlich genervte Durchsage vom Kapitän, daß der Stromausfall dazu geführt hat das sie alle Flugdaten nochmal in die diversen Computer eingeben müssen und deswegen der Start-Slot weg ist und alles noch eine Weile dauert. Insgesamt so knapp drei Stunden, am Ende…
Erheitert wurde ich von der bereits beschriebenen gelegentlichen Anwesenheit von Internet (ich konnte mich zwischendurch nicht einwählen und als es wieder ging waren irgendwann dann doch alle Akkus alle und ich müde). Primär habe ich versucht ein bischen zu schlafen, so eine Schlafbrille und Ohrstöpsel sind eine gute Investition. Das Essen war am Anfang ziemlich gut, kurz vor der Landung gab es dann aber bizarrerweise ein Stück Pizza im Pappkarton. So eine Art subtiler Hinweis das man nun die Zone fortgeschrittener Mahlzeiten verlassen hat und sich schonmal dran gewöhnen kann?
Die Einreise war problemlos. Das Biometrische Grenzkontrollsystem blinkte freundlich grün und sagte “NO HIT” zu meinem eher nur entfernte Ähnlichkeit aufweisenden Webcam-Bild und den ziemlich unscharfen Fingerabdrücken von meinen Zeigefingern. Damit meinte es natürlich das kein Eintrag in irgendeiner fiesen Datenbank über mich lungert. Wie schön.
Hinter dem Gepäckband ist dann noch der Zoll, und der lauert nicht nur auf Geld und Gold, sondern auch auf mitgebrachte illegale Lebensmittel. Die Amis haben eine Heidenpanik vor eingeschleppten Obst-, Gemüse- und Viehkrankheiten. Deshalb habe ich dann noch schnell meinen überzähligen und vermutlich total illegalen Schweinebraten-Vollkornbrot-Paprika-Sandwich am Gepäckband verzehrt und mich darüber freundlich mit einem der herumstehenden Sicherheitsbeamten unterhalten. Der wünschte mir einen guten Appetit, nicht ohne besorgt nachzufragen ob ich etwa noch Äpfel oder Bananen mit mir führen würde, was ich natürlich guten Gewissens verneinen konnte.
Nachdem man durch den Zoll war musste man sein Gepäck nochmal auf ein Förderband laden und sich zu einer Untergrund-Monorail-Bahn begeben die die Passagiere gleitend zum Hauptterminal geleitet. Dort dann nochmal Gepäckband-Warten. Nachdem ich meine Tasche dann endlich hatte, nur noch ein bischen durch das Terminal und das Parkhaus schlurfen, den Shuttle rufen und von dem ins Hotel genau auf der anderen Seite des Highways vor dem Flughafen kutschiert werden. “Watch your step and your head.” sagte der Fahrer beim Aussteigen.
Im Hotel musste ich dann noch um ein Zimmer auf der Hinterseite bitten, die Vorderseite ist wg. Highway und Flughafen einfach zu laut. Die “Klimaanlage” stinkt leider so das ich sie komplett auslasse und mit etwas unterkühlten Zimmertemperaturen lebe, das ist dem Schlaf ja auch eher förderlich.