Überflüssiges Gequieke

Nun regt sich also die gesamte Presse unisono über Schröder auf. Ich finde das abstossend und überflüssig. Wenn wir mal ganz kurz die Familienpackung Moralinsäure wegstellen und den ganzen Vorgang in einem etwas weniger kleinlichen Licht betrachten, kann ich nicht umhin, das ganze nahezu lobenswert zu finden.

Die Sicherstellung der deutschen Energieversorgung für die nächsten Dekaden ist in der heutigen Zeit eine absolut vordringliche Aufgabe der Politik. Regenerative Energien sind gut und wichtig, aber ohne Erdgas wird es in den nächsten 15-20 Jahren nicht gehen. Polen ist bei allen Lippenbekenntnissen ein politisch wankelmütiges Land mit zu Enger Bindung an die USA. Die Ukraine ist alles andere als stabil. Das macht eine Umgehungspipeline zu einer geostrategischen Notwendigkeit. Schröder hat in vieleicht politisch-moralisch angreifbarer, aber effizienter und zielführender Weise, klargemacht das Deutschland auch in Zukunft genug Energie hat, ohne vom Mittleren Osten abhängig zu sein. Das er nun auch als Privatmann dafür sorgt das das Projekt auch durchgeht, ist lobenswert. Das er dafür nicht mit einem feuchten Handschlag nach Hause gehen will, finde ich nachvollziehbar. Angesichts dessen was andere deutsche Politiker während und nach Ihrer Amtszeit so getrieben haben (Stichworte: WMP Eurocom und Leuna-Affäre …), finde ich den ganzen Vorgang nicht verwerflich, auch wenn mir der Mann eher unsympathisch ist. Bei WMP wird Schröder wahrscheinlich auch irgendwann noch landen. Dann ist es an der Zeit die Kritikkeulen auszupacken (aber das interessiert dann vermutlich wieder kein Schwein…).

3 thoughts on “Ãœberflüssiges Gequieke

  1. Ploppy

    Nee ,die Pipeline wird von unserem Geld gebaut , warum langt ein abgewählter Kanzler da noch mal kräftig zu ? Wir brauchen sie wie Du schon richtig erkannt hast ja eh ,
    was soll er da jetzt noch machen ???? Ich finde es zum kotzen wie alle diese Politgeier von Merkel bis Banker Köhler immer wieder gelobt werden , während unser Geld immer mehr an die Reichen verteilt wird. Finde Prima , dass der Mannesmann Prozess wieder aufgenommen wird , für die Arbeitgeberverteter des Aufstichtsrates würde ich die Todesstrafe wiedereinführen :oP

  2. linksblogg

    Schröder sitzt da bei Gazprom im Aufsichtsrat, dass die alle nichts machen ist schon klar. Wäre es besser wenn er bei E.on im Aufsichtrat sässe und dort abkassieren würde?? Du würdest sicher alle Manager entlassen du kleiner Radikaler. Wenn Schröder in Russland sitzt dann macht er zumindest bei uns nichts kaputt, aber soweit zu denken könnte einen ja schön überfordern……

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