Category Archives: Travel

One Night in Kuwait…

Die Wirren des weltweiten Handels haben mich diesmal nicht nur nach Dubai (langsam gewöhne ich mich dran) verschlagen, sondern weiter bis Kuwait. Aus Dubai gibt es nicht so viel zu berichten, es wird weiter gebaut bis der Arzt kommt und dann noch ein bischen. Mitlerweile ist wohl ganz Dubai bis auf einige kleine Eckchen als Bauland verkauft, selbst die Wüste hinter dem Flughafen…

Kuwait sieht auf den ersten Blick deutlich abgerockter aus als Dubai. Viele sonnengebleichte hässliche Betonbauten, dazwischen immer wieder die ortsüblichen Glaspaläste. Am Ende des Weges zum Hotel war es ein bischen wie in einem schlechten Film. Ich, im klimatisierten Auto mit Chauffeur (der Hotel-Abholservice vom Flughafen), draussen tausende indische, pakistanische und malayische Tagelöhner die auf und um einen grossen Platz wuselten und durch die Scheiben glotzten, so das das Auto nur im Schritttempo vorrankam. Sehr komisches Gefühl.

Wie überall in den Golfstaaten haben die Autos hier einen Zwangspieper der ab 120km/h anfängt zu nerven. Interessanterweise ist er bei teuren dicken Schlitten nur sehr milde und sanft zu vernehmen, bei den Taxis piept er laut und unangenehm. Die Verkehrslage in Dubai ist kurz gefasst katastrophal. 15 Tote die Woche ist der Schnitt, meistens Unfälle zwischen klapprigen Kleinbussen voller Tagelöhner und LKWs die von Leuten gesteuert werden die vorher vorwiegend auf irgendwelchen Sandpisten ohne Verkehr neben ihnen unterwegs waren.

Kuwait ist anders als Dubai komplett alkoholfrei, d.h. auch in den Hotels gibt es an der Bar nur Saft, Wasser und Cola.

travel, real world simulations and (no) ebooks

I know I have neglected my valued blog readers for quite some time.
I had something to say about people who rent out holiday homes in winter without providing adequate heating (and then refuse to give a discount, offering verbal insults instead). But I was to annoyed to vent my anger at length in text. I hope google finds this comment and some people are warned. Don’t go there in winter, and if you can, also don’t go in summer. This kind of attitude deserves to be punished.

I also had something to comment about the visit to the Cargolifter Tropical Island simulation , but plenty of friends did it already. Just one thought: they should have done it in a Space-Theme, instead of a fake-brazil style. Oh, and a little piece: the narrator of the fake native dance show, that should picture the history of Brazil, completely derailed any and all hope of quality by beginning his text with the sentence: “The natives of Brazil practiced the superstition of witchcraft”. It doesn’t take an degree in ethnology or religion studies to recognize how stupid and utterly ignorant this is. But it fitted the overall simulation effect…

German and international politics is no fun either, but that is nothing new. And of course I could bore you with how much I dislike the Berlin winter. But instead, lets jump to an equally frustrating topic.

There is apparently no adequate e-book device on the market . Yes, I said it. The end of the eBook-hype 2002 left us without anything that could be considered an acceptable portable reading device for my daily public transport rides.
The minimum requirement would of course the ability to read PDF files. I also would like them to be searchable and I want a cheap storage medium, like CompactFlash. Why is there no market for this? I cant be the only person who is sick lugging around all these tomes of non-indexed paper.

My preliminary research came up with two major reasons, and they all relate to fucked up business plans.
First, the artificial restriction of content on most devices prevented a thriving and living ebook pirate scene. With all these complicated Digital Rights Management schemes, specialized download software requirements and the strong desire to make money by selling electronic books without a common interoperable standard, there was simply no room for the number of companies that tried to enter the market. Also, by not supporting the only format that remotely resembles a standard – PDF – the manufacturers choose to go the proprietary way of becoming extinct.

Second, the price of most devices was outrageous. Why should I spend the same amount of money on a eBook that it costs to buy a laptop?

Anyway, now there is a uncaptured but severely burned market for someone adventurous to step into. Get the latest display technology, the stuff that is marketed as “digital paper” or some OLED variant (greyscale is just fine), slap an ARM processor with USB and ethernet below it, put in a SD or CompactFlash slot and sell the thing for at most $250. If that means that it has to come without builtin LiON battery, but lives of normal AA NiMH cells, so be it. Market it to students, academics, government bureocrats and lawyers and make sure all the BookWarez addicts know and feel very very welcome. Include the capability to print, put in a webbrowser to directly download the fresh books from the net and, if there is room in the budget, put in a second SD slot for WLAN. And by all means, leave any and all DRM crap out of it (it just raises cost and makes things difficult). Make it an totally open platform, encourage software development. Choose a well established operating system that has already a good PDF/RTF/Word reader (which narrows it down to Linux and PocketPC). I have plenty of ideas how to establish a working commercial library concept based on such a device, but I doubt anyone has the balls to do it in the next years. Maybe Apple could do it…

Planschen de Luxe

Den Rest des Nachmittags haben wir heute in der “Toskana-Therme” Bad Sulza zugebracht. Auf einem Gelaende, das, wenn ich mich recht erinnere, frueher ein DDR-Militaerhospital war, gibt es nun, ausser diversen noch recht ostig aussehenden Hotelbauten, eine 1999 fertiggestellte Natur-Sole Therme. Das Wasser hat ca. 35 Grad, die Baederarchitektur ist ueberaus gelungen und die Liquid Sound Beschallung, wie schon aus dem Liquidrom bekannt, sehr entspannend. Die Therme ist keine der ueblichen Quietsch-Renn-Keisch-Arschbombe-Spassbadinstallationen mit zu kaltem Wasser, wie man sie ja leider in der deutschen Provinz so haeufig antrifft. Angenehm rauher Naturstein als Bodenbelag (leider nicht in Umkleide und Duschbereich), durchweg warmes Wasser, komplette Saunaauswahl ohne Aufpreis und ein separater Kleinkinderbereich legen nahe, dass die Planer ausnahmsweise mal was bauen wollten, wo sie selbst auch gerne hingehen.

In den Vollmondnaechten hat die Anlage bis um 2h auf, die Beschallung kommt dann von durchaus namhaften Ambient-DJs. Einzige Minuspunkte (die aber eigentlich nur I’m Vergleich zu Luxusplanschen wie dem Liqidrom relevant sind): rutschige Kacheln am Ausgang des Duschbereichs, etwas fettiges (aber dafuer sehr preiswertes) Essensangebot, Standard-Umkleidekabinen-Horror und leider kein richtiges Onzen-Becken. Alles keine echten Probleme, wir haben uns vier Stunden grossartige entspannt und sind muede und gut gelaunt in unsere dringend beheizungsbeduerftige Unterkunft gefahren. Da musste ich dann erstmal den Kanonenofen zur Kooperation noetigen. Mir ist mitlerweile vollstaendig klar, warum diese Kategorie Heizsystem am Aussterben ist…

Burgen an der Saale

Auf dem Weg zur Therme in Bad Sulza kamen wir an der Rudelsburg und der Burg/Schloss Saaleck vorbei. Beide liegen einander gegenueber auf den Saale-Ufergebirgen uns ehen recht burgig aus. Leider nur von April bis Oktober geoeffnet, wir sind trotzdem durch den dort ca. 30cm tiefen Schnee bis zur Burg Saaleck hochgestapft und wurden mit ein paar schoenen Ausblicken ueber das Land, die Rudelsburg und verschneite Strauecher belohnt. I’m Sommer sicher ein erwaegenswertes Ausflugsziel.

Naumburg und sein Dom

Die nette kleine Stadt Naumburg hat einen bemerkenswert grossen Dom. Gestiftet wurde der Dom von einer Gruppe reicher Leute. Am meisten gaben zwei kinderlos gebliebene Paare die dafuer als farbige Statuetten am Hauptaltar einander gegenueber stehen. Die eine der Damen grinst ein bischen haemisch, uns wurde erklaert das sie mit 18 starb und das Grinsen als Ausdruck ihrer Jugendlichkeit gedacht sei. Die andere Dame siehte eigentlich juenger aus, schaut aber reichlich turbofromm drein. Viele der Statuen und Wandbeschmueckungen sind von einem namentlich unbekannten “Naumburger Meister”, durchaus sehenswert.

Naumburg hat ansonsten eine nette Fussgaengerzone voller huebsch renovierter Haeuser, die allerdings I’m heutigen Schneetreiben nur bedingt zu geniessen war. Die schneidende Kaelte mit querfliegendem Schneetreiben machte das Verweilen draussen nicht so attraktiv, also kuerzten wir den Stadtbummel ab und fuhren nach einem mittelmaessigen Mittagessen in einem vollkommen leeren Restaurant wieder zurueck zur Unterkunft.

Waehrend die Kinder sich noch auf einer Rodelpiste am Weinbergshang vergnuegten habe ich mich dann der schon erwaehnten archaischen Heiztechnik gewidmet. I’m Kanonenofen war sogar noch ein bischen Kohlen-Glut die sich wieder anfachen liess. Holz muss ich nicht hacken, der Schuppen nebenan ist gut gefuellt mit passenden Stuecken. Trotzdem nervt die fehlende Waerme ausserhalb der geheizten Zimmer schon deutlich, ganz abgesehen von der olfaktorischen Belaestigung wenn die Heizgelegenheiten mal nicht ganz das tun was sie sollen…

Flauschhund

Der hiesige Hunde heisst wie ich heute vom Winzer lernte Falk und ist kein Bernhardiner sondern ein Bernharsenner, wie man unschwer an der deutlich dunkleren Fellfaerbung erkennen kann. Er ist jetzt etwa 3 Jahre alt (d.h. viel groesser wird er nicht mehr) und so dermassen verkuschelt das ich froh bin das Hauskatzen in der Regel nicht so gross wie Bernharsenner werden. Zumal Falk anfaengt grollend zu knurren wenn man aufhoert ihn zu kraulen… Ausserdem riecht Falk leider nicht ganz so frischgewaschen wie er aussieht, ich habe dann nach dem kraulen doch jeweils ein Haendewaschbeduerfniss…

Naumburg

Nach der unangenehmen Begegnung mit der letzten Bastion des alten Ostens in Bad Frankenhausen sind wir eher gedaempfter Laune durch diverse kleine Orte ueber gewundene Strassen weiter nach Naumburg gefallen. Hier haben wir uns in einem der kleinen Weingueter oberhalb der Stadt einquartiert. Begruesst wurden wir von einem unglaublich verkuschelten Bernhardiner der sich mir wie eine Katze in den Weg stellte um gekrault zu werden. Nur ist er halt nicht katzen-gross sondern ausgewachsen und macht den Eindruck auch eher schwere Mitmenschen ganz freundlich-begeistert umschmeissen zu koennen. Ich bin gespannt was das noch wird.

Die Unterkunft ist I’m Sommer sicher absolut paradiesisch, bei diesem Wetter jedoch dank Holzofenbeheizung ein wenig zu kuehl. Der Kanonenofen unten (ja, noch so ein richtig originales Teil wo man Holz von oben reinwirft) frisst das Holz in grossen Mengen und blubbert dabei leise, unter Absonderung begrenzter Mengen Hitze. Der moderne Kaminofen oben heizt mit der gleichen Holzmenge ungefaehr 5x so gut, leider verhindert die Raumaufteilung das man es sich dort dauerhaft gemuetlich machen kann. Nunja. Fuer drei Naechte wird es wohl gehen, aber ich schaetze mein Verlangen nach ausfuehrlichen Thermenbesuchen in der Umgegend wird recht hoch sein. Gut das ich noch den Daunenschlafsack I’m Rucksack habe…

Alter Osten, Live und in Farbe

Den Abstecher nach Bad Frankenhausen haben wir wegen dem beruehmt-Beruechtigten Bauernkriegspanorama gemacht. Der DDR-Maler Tuebke hat auf einer 120 Meter langen und 15 Meter hohen Leinwand den Bauernkrieg nebst Oberheld Thomas Muenzer in altertuemlicher Malerei ausfuehrlichst gewuerdigt. Die monstroese Leinwand ist in Zylinderform in einem extra dafuer errichteten Gebauede angebracht das oberhalb von Bad Frankenhausen auf einem Berg steht.

Dort angekommen stellten wir fest das uns nur noch wenig Zeit blieb, bis 17 Uhr um genau zu sein. 16:50 kamen wir in den Eingang gehetzt und baten hoeflich um eine kurze Kurzbesichtigung in der noch verbleibenden Oeffnungszeit. Es sei schon geschlossen wurden wir beschieden, schliesslich sei es schon nach fuenf. Ich insitierte daraufhin, weiterhin hoeflich, das es einerseits noch nicht fuenf sei (es war mittlerweile ca. 16:55) und wir andererseits extra den weiten Weg unternommen haetten um wenigstens einen kurzen Blick auf das Werk werfen zu koennen. Nein, das ging nicht, die Alarmanlage sei schon scharf. Resigniert wandten wir uns den Auslagen des Souvenirladens zu um wenigstens ein Leporello des Bildes zu erstehen. Der wurde dann, ohne uns auch nur einer Bemerkung zu wuerdigen, direkt zugemacht, weil es war ja nun schon fuenf… Am Schluss kam dann noch der mit der Scharfschaltung der Alarmanlage betraute Mitarbeiter aus der Ausstellung, sagte “Ich hab dann mal scharfgeschaltet.” und schloss die angeblich schon lange verschlossene Tuer ab. Zu diesem Zeitpunkt (ca. 17:08) konnte ich mich nur noch sehr muehsam von einer ausfuehrlichen Mitarbeiterbeschimpfung abhalten. Frustriert stapften wir durch den Nieselregen wieder zum Auto.

Ich glaube ich werde mir das Panorama erst anschauen wenn ich sicher annehmen kann das die derzeit dort taetigen Mitarbeiter entweder Arbeitslos oder in Rente sind. Eigentlich waere ihnen ersteres zu wuenschen… So eine Ansammlung von krasser HO-Mentalitaet und dreister Faulheitsluege ist mir wirklich sehr lange nicht mehr begegnet, nichtmal in Osteuropa.