Es gibt da einen Aspekt, der in der derzeit laufenden “wirkt Homöopathie überhaupt”-Diskussion komplett übersehen wird: selbst wenn Homöopathie nur so gut wirken sollte wie ein Placebo, hätte sie trotzdem eine Berechtigung. Immerhin gäbe es dann einen wohlorganisierten und hinreichend psychologisch durchdesignten Weg, Placebos zu verschreiben, die ja ganz offenbar, bei vielen Krankheiten die der Schulmedizin widerstehen, etwas Wirkung zeigen. Und das praktisch ohne Nebenwirkungen. Wer heilt hat recht. Selbst wenn es vielleicht eigentlich das psychologische Geschick des Homöopathen ist, das eigentlich entscheidend ist, wo ist das Problem? Pharma-Medikamente haben auch oft kaum vom Placebo zu unterscheidende Wirkungen und definitiv mehr Nebenwirkungen…
Abgesehen davon habe ich homöopathische Mittel zu oft wirken sehen um Warentest pauschal zu glauben. Die ursprüngliche Lancet-Studie, die zur derzeitigen Diskussion führte, weist ganz offenbar auch einen untauglichen methodischen Ansatz auf .
Interessanterweise haben wir in der letzten Zeit eine Häufung sogenannter “Metastudien” , deren Resultate allesamt Pharma-freundlich sind. Bei näherer Betrachtung stellt sich dann oft genug heraus das die Auswahl und Gewichtung der betrachteten Studien eher willkürlich ist, die Kernaussage in der Presse verdreht und falsch dargestellt wird oder die Methodik der Auswertung eher fragwürdig ist. Letztes Beispiel war dieser “Vitamin C hilft nicht gegen Erkältung”-Unsinn.
Kurzum: ich glaube Metastudien nicht mehr unbesehen, besonders wenn sie Sachen behaupten die meiner persönlichen Erfahrung direkt entgegenstehen.
Hab natürlich mal wieder nicht die Quelle zur Hand, aber:
Ein Argument, dass ich gegen diese Studie gehört habe, betraf die untersuchte Zeitspanne. Viele homöopathische Mittel wirken ja erst, wenn man sie eine Weile ( > 14 Tage? ) genommen hat. Die Studie hat wohl aber eher Daten zur Verfügung genommen die in Richtung “Wieviel wirkt eine einzelne Dosis?” gingen, was bei (niedrig dosierter) Homöopathie einfach mal Unsinn ist.
Aber wie gesagt, nur Hörensagen.