Heute sind wir knapp drei Stunden durch den Sinai gefahren, durch wirklich beeindruckende Berge. Ziel der Reise war der Fuss des Mt. Sinai, der Ursprungsort der drei grossen monotheistischen Wuestenreligionen.
Mount Sinai ist interessanterweise der etwas unscheinbar aussehende Huegel in der Mitte.
Am Fuss des Berges befindet sich das wohl aelteste kontinuierlich betriebene Kloster uberhaupt, St. Katherine.
Das Kloster wurde an der Stelle errichtet, an der Moses mit dem brennenden Busch sprach. Lustigerweise ist ein Nachfahre des Busches im Kloster am wachsen und gedeihen.
Damit nicht irgenndein Tourist versehentlich Moses 2.0 wird, in dem er seine Kippe in den Busch schmeisst, haengt an der Tuer links davon ein “No Smoking”-Schild.
Falls doch jemand auf dumme Ideen kommt, gibt es noch einen Feuerloescher in der Ecke. Man weiss ja nie was so heiliger Boden mit den Menschen macht, in Jerusalem haben sie ja auch eine eigene Abteilung fuer Jesuse in der entsprechenden Heilanstalt…
Das Kloster war leider nur teilweise zu besichtigen, heute war Freitag und die orthodoxen griechischen Moenche, die das Kloster derzeit betreiben, haben offenbar beschlossen, dass Sonntag als Feiertag nicht ausreicht und den Freitag von den lokalen Muslimen assimiliert. Auf dem Gelaende des Klosters gibt es interessanterweise auch eine Moschee, vielleicht ist das ja der Grund.
Man sieht dem Kloster sein Alter an einigen Ecken schon an, die Tueren zur Klosterkirche sind aus dem 6. und 11. Jahrhundert und es gibt sehr sehr alte Ikonen und sonstige Artefakte. Der begrenzte Platz innerhalb der wirklich hohen Mauern, die das Kloster ueber die Jahrhunderte vor Pluenderung und aehnlichem bewahrt haben, ist komplex und vielschichtig zugebaut.
Da ich grad Anathem lese habe ich auch eine gewisse besondere Affinitaet zu Klosterdingen. Spannend, wenn auch etwas enttaueschend war der Monolog eines Touristenfuehrers der erklaerte, dass die Moenche im wesentlichen machen, was sie wollen und der Aussenwelt halt mitteilen, wann Besuchszeiten sind und wann nicht. Die Touristen und Pilger warteten dann auch gespannt. vor der Pforte darauf, dass ihnen aufgetan wurde.
Die Landschaft laesst sich auf Bildern nur sehr unvollkommen wiedergeben, ich werd mal schaun ob ich noch ein bisschen HD-Video zurechtgeschnipselt bekomme. Die Berge bestehen aus verschiedenartigstem Gestein, oft mit klaren Faltungslinien, die durch die verschiedene Erosionsgeschwindigkeit der unterschiedlichen Felsarten betont werden. Insgesamt ist die Gegend mit das kahlste und lebensfeindlichste was ich bisher gesehen habe. Es ist knochentrocken und staubig und abseits der Strassen voller Geroell. Ein paar Jahrzehnte hier umherzuirren bedarf doch einer aussergewoehnlichen, aeh, Geisteshaltung.