Bemerkenswerteste Sehenswuerdigkeit Quedlinburgs ist neben der Fachwerk-Altstadt der von Otto I. als erste Amtshandlung 936 eingerichtete Damenstift. Ein Damenstift war eine Art koeniglich beschuetzte Anstalt fuer unverheiratete oder verwitwete Hochadelsdamen, praktisch ein Kloster ohne Geluebde. So wie sich mir die Angelegenheit darstellt diente das Ganze zwei Zwecken. Zum einen entstand ein Zentrum von Kultur und Bildung das die jeweiligen Koenige und Kaiser immer wieder gern besuchten und auch als Verwaltungszentrale verwendeten. Zum anderen war es sicher recht praktisch als Koenig eine Sammlung Familienmillgieder potentiell aufmuepfiger Fuersten unter seiner Kontrolle zu haben, fuer alle Faelle…
Die Aebtissinnen des Stifts waren zeitweise von herausragender politischer Bedeutung, eine regierte sogar das Reich als Otto III. 997/998 mal wieder nach Italien zog. Der Stift hatte die umliegenden und auch weiter entfernte Laendereien als Wirtschaftsgrundlage bekommen, nach und nach ergaenzt um weitere Geschenke. Nachdem I’m laufe der Jahrhunderte einiges davon wieder verlorenging hat dann offenbar eine Aebtissin einen Streit mit der zu maechtig gewordenen Stadt Quedlinburg provoziert um sie dann von ihren grossen Bruedern Ernst und Albrecht von Sachsen erobern und unterwerfen zu lassen. Bei der Gelegenheit wurde die vollstaendige politische und wirtschaftliche Kontrolle der Stiftsdamen ueber die Gegend wieder hergestellt und als auesseren Zeichen der Roland auf dem Marktplatz zerschlagen. So kann das gehen wenn die Damen ihren Luxus vermissen…