Es gibt hier nicht nur 1200 Fachwerkhaueser, es sind fast 1400. Die Strassen und Gassen in der Altstadt sehen aus als koennte man mit geringfuegigen Korrekturen sofort Mittelalterfilme hier drehen. Ich habe mir ein kleines bischen Grundwissen ueber Fachwerkbau angelesen, die Ferienwohnung hier gehoert offenbar Architekten und ist wohlbestueckt mit entsprechender Literatur.
Die entscheidende Innovation I’m Fachwerkbau war offenbar der Uebergang vom Staender- zum Geschossbau. Beim Staenderbau werden auf einem Rahmen auf dem Boden Balken nach oben errichtet, die direkt in einem Stueck bis zum Dachstuhl reichen. An diesen Balken wird dann innen die erste Etage aufgehaengt. Damit kommt man natuerlich kaum ueber ein Obergeschoss hinaus. Beim Geschossbau werden die einzelnen Etagen als separate statisch voneinander unabhaengige Einheiten gebaut, die sozusagen uebereinander gestapelt werden. Ein Exemplar der Staenderbauweise ist hier auch noch zu bewundern, I’m Vergleich zu den danebenstehenden Geschossbauten wird sofort klar warum diese Bauweise sich nicht gehalten hat.
Die Balken an den Hauesern sind oft mit allerlei Inschriften verziert. Nicht selten sind es Klagen des Bauherrn ueber den Neid und die Zanksucht der Nachbarn. Man kann anhand der Bauweise und Verzierungen auch das Alter eines Hauses abschaetzen, war nur nicht in der Lage mir all die dutzenden Details zu merken. Schoen sind auch die vielen kleinen Gassen die komplett ueberbaut sind.