Klitzekleine Wiedergutmachung für Ägypten

Ich schaue gerade schon den ganzen Abend fasziniert die Bilder, Videos und Tweets von der Stürmung der Staatssicherheits-Zentralen in Ägypten. Und die Leute finden da offenbar lauter Hinweise auf aus Deutschland gelieferte Folterinstrumente, Abhörsysteme, Schnüffeltrojaner aus Münchener Produktion usw.

Nun haben wir in Deutschland ja umfangreiche Erfahrungen in der Aufarbeitung von Geheimdienstunterlagen. Die Stasi-Unterlagen-Behörde hat nicht nur das nötige Wissen und die Prozesse für so ein Archiv seit 20 Jahren ausbaldowert. Es gibt da auch umfangreiche Erfahrungen beim Zusammenpuzzeln von zerrissenen und geshrederten Akten, per Hand und in Software.

Das mindeste, was wir als klitzekleine Wiedergutmachung für all das Elend und Leid, daß aus unserem Land in Form von Unterdrückungsprodukten nach Ägypten geliefert wurde, nun machen könnten, wäre Berater und Software aus der BStU und den entsprechenden Forschungsinstituten kostenlos den Ägyptern (und allen anderen Nationen, die da gerade ihre Diktatoren und Geheimdienste abservieren) zur Verfügung stellen, um dort so schnell wie möglich Einblick und Aufarbeitung der Staatssicherheits-Akten zu ermöglichen.