Das Glühbirnenproblem

Wie so einige Leute bin ich, gänzlich ökologisch unkorrekt, ein Freund der guten alten Glühbirne. Ich mag die Wärme und das flimmerfreie, weiche Licht. Angesichts des anstehenden Verbots durch die EU bleiben nur zwei Alternativen: Strategische Glühbirnenbevorratung. Oder eine Energiesparlampe finden, die nicht kaltweiss flimmernd nach fünf Minuten ein kümmerliches Pseudolicht von sich gibt, das in den Augen beißt und unfroh macht.

Die Bevorratung scheint möglich, aber realistisch werde ich irgendwann auf Schmuggel aus Osteuropa und Asien zurückgreifen müssen.

Um der Technik eine Chance zu geben kaufe ich immer auch mal wieder so High-End Energiesparlampen. Derzeitiger Kandidat im Test: Osram Dulux Superstar Lumilux Warm White 21W/827. Bei der genauen Lektüre der Verpackung fiel eine sehr merkwürdige Angabe zur Lebensdauer auf, die ja angesichts des Anschaffungspreises von Energersparlampen eine wesentliche Rolle spielt: Offenbar hält die Lampe in Großbritannien bei gleicher Nutzungsintensität nur 6 statt 10 Jahre. Nein, sie haben auch in UK 220-240V und 50 Hz. Es gibt da nur seltsame Steckdosen, sonst ist der Strom gleich.

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Wahrscheinlich denkt sich Osram, daß sie uns nun alle schon so erfolgreich über den Löffel balbiert haben (Osram hat Ende der 90er seine Glühbirnenwerke weitgehend an minderschlaue Investoren verkauft und dann durch Lobbying mit für das Glühbirnenverbot in der EU gesorgt), daß es auch nicht weiter auffällt, wenn sie jetzt beim wesentlichen Werbeversprechen der Energiesparlampen rummauscheln. Irgendwie habe ich mir die ökologische Revolution schöner vorgestellt…

Update: Mein Freund Tobias hat bei Osram nachgefragt und auch eine Antwort bekommen. Es sei ein Druckfehler sagt Osram, eine neue Verpackung mit 10.000 Stunden Betriebsdauer in allen Ländern ist in Vorbereitung. Na gut. Immerhin gab uns das Gelegenheit mal über das Glühbirnenproblem und das europäische Stromnetz zu sprechen. Ersteres wird uns wohl noch eine weile begleiten…