Ein wenig Download- und Flattr-Statistik für Alternativlos

Wie schon während der 28C3 Fnord News Show erwähnt hat Alternativlos irgendwann letzten Dezember mehr als 1 Million Downloads erreicht. Wir haben ja dieses Jahr ein wenig schwach angefangen, bedingt durch Reisen, Krankheiten und die technischen Probleme transkontinentaler Podcastproduktion und ein paar kleiner Unwohlseinserscheinungen unseres CDN bei der Folge 22. Daher habe ich die Statistik nur bis incl. Folge 21 ausgewertet.

Zuerst ein paar notwendige Erläuterungen zur Statistik. Wir messen Downloads sehr konservativ. Von jedem bereitgestellten Format (ogg und mp3) wird pro IP-Adresse je nur ein komplettierter Download gewertet. Mehrfach-Downloads von z.B. WGs zählen damit ebensowenig wie nach einem DSL-Reconnect wiedervergebene IP-Adressen. Wir gehen also davon aus, daß die tatsächlichen Download-Zahlen ein wenig höher sind, hatten aber noch nicht die Muße, das mal im Detail zu analysieren.

Man sieht hier relativ deutlich die populärsten Sendungen: Wikileaks, Atomkraft, Währungen und die Sendung mit Frank Schirrmacher über den politischen Diskurs. Die interessante Frage ist nun, wie sich das in Flattrs niederschlägt. Ausgewertet habe ich hier nur die Flattrs direkt für die Sendung, nicht die auf den allgmeinen Flattr-Button für Alternativlos. Insgesamt wurden die 21 Sendungen 6448 mal geflattrt, also im Schnitt 307 mal pro Sendung. Die Verteilungsspanne ist relativ weit, von 210 bis 492. Die Frage, die mich interessierte ist jedoch, wie sich das Verhältnis von Downloads zu Flattrs entwickelt. Wenn Flattr jemals eine ökonomische Basis für Kultur werden soll, ist die Frage, ab welcher Grössenordnung an Popularität und Aufmerksamkeit dies möglich ist. Wir verwenden die Flattr-Einnahmen bei Alternativlos ja nur dazu, Audiohardware, Recherchematerial und sonstigen Kleinkram zu kaufen und unser Recording-Studio in der Raumfahrtagentur zu unterstützen und müssen damit nicht unseren Lebensunterhalt bestreiten. Als experimentelle Grundlage dafür, ab wann genug reinkommen könnte, um echten Journalismus zu finanzieren ist das Projekt aber ob seiner relativ großen Reichweite durchaus geeignet.

Hier also die Zahlen:
Im Schnitt haben wir über alle Sendungen einen Flattr pro 170 Downloads. Die Schwankungsbandbreite reicht von 125 bis 237.

Man sieht am Chart relativ gut die Korrelation zwischen der Beliebtheit einer Sendung und der Anzahl der Flattrs. Anders ausgedrückt: die populärsten Sendungen haben in der Regel auch eine niedrigere Anzahl von notwendigen Downloads für einen Flattr. Dies ist insofern relevant, als das damit klar wird, daß die Hörer durchaus selektiv flattrn und gute Sendungen nicht nur mehr Downloads erzeugen sondern auch überproportional mehr Flattr abwerfen.

Flattr ist derzeit immer noch eher eine Nischenangelegenheit, die aber gerade in Deutschland durchaus Potential hat. Immerhin jeder 170ste Hörer ist willens, ein paar Cent zu spenden.

Update: hier noch die Rohdaten für die freundlichen Statistiker unter den Lesern. Sendung;Downloads;Flattrs

1;57174;245
2;43714;322
3;43847;312
4;42962;324
5;53346;428
6;48275;328
7;42780;286
8;52530;292
9;53200;320
10;60703;410
11;44096;272
12;45295;213
13;48799;219
14;65082;398
15;52737;312
16;61572;319
17;47697;226
18;52491;251
19;53411;269
20;72120;492
21;49733;210