Eisteeanleitung

Das Wetter lädt ja derzeit angenehmerweise zum reichlichen Konsum kühler Getränke ein. Die üblichen kommerziellen Optionen werden schnell langweilig, sind häufig ziemlich zuckrig oder die Auswahl ist nicht so prall. Selbermachen ist da eine attraktive Variante. Da mich nun schon einige Mitmenschen nach meinem über diverse Sommer hinweg optimierten Eistee-Rezept gefragt haben, hier der Baukasten für etwa 3 Liter (2 grosse Glaskannen):

Man nehme zu etwa gleichen Teilen grünen und schwarzen Tee, jeweils im Äquivalent von 2-3 Teebeuteln (oder auch mehr, für mehr Koffein und herben Geschmack). Meine Präferenz ist sind etwas herbere Sorten, so Richtung Assam, Darjeeling geht aber auch. Dazu noch Pfefferminztee in gleicher Menge (ca. 2-3 Beutel-equivalent). Besonders toll: frische Minze, wenn vorhanden. Davon auch gern reichlich. Den Tee in der einen Kanne aufgiessen (also mit etwa 1.5 Liter kochendem Wasser). Das Gejammer der Grüntee-Perfektionisten über den armen Tee, der doch eigentlich mit nichtkochendem Wasser aufgegossen werden sollte, hier ignorieren. Es lohnt auch nicht, den richtig guten teuren Sencha zu verwenden, die Nuancen schmeckt man eh nicht mehr raus. Beuteltee reicht im Zweifel auch aus. Den Tee ziehen lassen, durchaus etwas länger als normal (also so 5-7 Minuten). Dann ein bis zwei Esslöffel Honig in den Tee rühren. Eine winzige Prise Salz hinzufügen. Nun den Tee auf die beiden Kannen aufteilen, so das man jeweils eine halbe Kanne Tee pro Glaskanne hat. Pro Kanne nun etwa einen halben Liter Fruchtsaft hinzufügen. Es geht eigentlich jede Sorte, die nicht zu süss ist. Apfel, Orange, Grapefruit habe ich mit Erfolg verwendet. Auch Gemische funktionieren, je nachdem was so da ist. Tip: Wenn man den Fruchtsaft vorher im Kühlschrank lagert reduziert sich die Gesamt-Abkühlzeit. Zitronensaft hinzufügen (ersatzweise geht auch der Surrogatextrakt aus der Plastezitrone oder ein wenig Zitronensäure aus der Apotheke, ist aber geschmacklich nicht so attraktiv). Je säuerlicher der Fruchtsaft von sich aus ist, desto weniger Zitrone braucht man. Für Grapefruit kann man sie praktisch weglassen, für Apfel braucht man etwas mehr (etwa eine halbe kleine), Orange liegt so dazwischen. Die Kannen nun in ein Spülbecken oder Eimer mit kaltem Wasser stellen, damit sie den Kühlschrank später nicht zu sehr stressen. Nach runterkühlen auf “So lange hab ich es ausgehalten, ich muss jetzt echt was davon trinken”-Temperatur den Rest der Kanne nun mit Eiswürfeln oder ersatzweise kaltem Wasser auffüllen. Kaltes Sprudelwasser macht sich hier sehr gut. Nun nochmal ein wenig abschmecken, ob die Süsse und Säure stimmt, gegebenenfalls nochmal mit Zucker bzw. Zitrone nachjustieren oder durch abtrinken und verdünnen die gewünschte Geschmacksintensität herstellen. Dann die Kannen abdecken (Alu-Folie oder kleiner Teller, damit der Tee nicht rumverdampft) und ab in den Kühlschrank. Fertig.

Warum nun der ganze Aufwand mit drei verschiedenen Tees und Saft und Honig? Ich mag komplexe Geschmackserlebnisse, und an diesem Eistee gibt es eine Menge zu schmecken . So ein Eistee wird definitiv nicht langweilig, bevor er ausgetrunken ist und man kommt entspannt leicht koffeiniert durch den Tag.

Zutatenliste:

zwei Kannen a 1,5 Liter
Schwarzer Tee
Grüner Tee (Mate-Tee als Variante werde ich die Tage mal erproben)
Pfefferminztee
Honig
Zucker
Salz
Zitrone
Fruchtsaft (Apfel, Orange, Graipfruit, was grad da ist)
Wasser (Sprudel schadet nicht)

Testberichte und Alternativrezepte in den Kommentaren sind übrigens herzlich willkommen.